Glücksorte? - Politisches Bildungsforum Sachsen
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Was ist Heimat? Sind es nicht Kultur, Landschaft und Menschen, die uns prägen und die wir prägen? Dazu zählen Gebäude, Pflanzen- und Tierwelt, aber auch Sprache, Sozialverhalten, Gerüche und Speisen. Sie bilden den vertrauten Ort, den wir Heimat nennen.
Das Wechselverhältnis von Prägung und Geprägtwerden kommt in Kulturgärten besonders zum Ausdruck. An ihnen lässt sich das Weltbild der Menschen ablesen. So fand das absolutistische Selbstverständnis der sächsischen Kurfürsten seine Entsprechung in den unendlich lang erscheinenden Achsen, streng geometrisch verzierten Rabatten, Hecken und Wasserspielen der für den Freistaat typischen Barockgärten. Die Seele des Menschen spiegelt sich in ihrer äußeren Umwelt wider.
Was geschieht, wenn der Mensch sich von der Welt entfremdet, wenn Heimatverlust und Sinnkrise zu Burn-out und Depression führen? Lassen sich noch grundlegende Zusammenhänge erkennen, wenn es nur um ökonomische Verwertbarkeit geht?
Ausgehend vom Beispiel des Gartens wird in der Vortragsreihe »Gestörte Ordnung?« das Weltverhältnis der gegenwärtigen Gesellschaft analysiert. Gesucht werden Prinzipien der Nachhaltigkeit, die verantwortliches Handeln für Kultur und Umwelt ermöglichen.
Prof. em. Dr. Jörg Splett (Jg. 1936) studierte Philosophie, Psychologie, Fundamentaltheologie und Pädagogik in Köln und München. Er lehrte von 1971 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2005 Philosophische Anthropologie, Religionsphilosophie sowie Geschichte der Philosophie im 19. und 20. Jahrhundert an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt am Main. Zugleich war Splett an der Hochschule für Philosophie in München tätig. Daneben arbeitet er in der Erwachsenen-, Lehrer- und Priesterfortbildung. Er gehört seit 1980 der Redaktion der Zeitschrift Theologie und Philosophie an und war von 1982 bis 2002 Redaktionsmitglied bei Il Nuovo Areopago.
Einem breiteren Publikum ist Splett aufgrund seiner Vorlesungen zu Hegel und Fragen der Religionsphilosophie bekannt.