Kassandrarufe – Literatur als Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen - Politisches Bildungsforum Sachsen
Lesung
Details
Nun bist du mit dem Kopf durch die Wand. Und was wirst Du in der Nachbarzelle tun?
Stanisław Jerzy Lec
Literatur bringt emotionale Bilder gesellschaftlicher Zustände und Entwicklungen zur Sprache. Dies kann sich bis zur Sprachlosigkeit steigern, wie im Dadaismus, oder in unverstandenen Kassandrarufen enden.
Literatur will gelesen und verstanden werden. „Verstehen“ heißt aber immer schon ein „Verstandenhaben“, denn entweder es wurde etwas verstanden oder eben nicht. Der Wechsel vom Unverstandenen zum Verstandenen vollzieht sich sprunghaft und knüpft an Bekanntem
an. Verstärkt also Literatur nur Wahrnehmungen, die schon vorhanden waren oder schafft sie wirklich Neues, noch nie Dagewesenes? Wie erreicht sie das? Beschleunigt sie damit gesellschaftliche Entwicklungsprozesse oder verhindert sie diese?
Literatur und Schriftstellern wird in dem Entwicklungsprozess von der geschlossenen Gesellschaft vor 1989 zur offenen Gesellschaft nach der friedlichen Revolution eine wichtige Rolle beigemessen. Wie sind Schriftsteller mit der Situation in der ehemaligen DDR umgegangen, was haben sie wahrgenommen und welche Perspektiven haben sie aufgezeigt? Und vor welchen Herausforderungen stehen sie in der gegenwärtigen Gesellschaft?
In der Veranstaltung wird die Aufgabe des Schriftstellers aus dessen Selbstwahrnehmung beleuchtet. Aus welchem Verständnis schreiben Autoren und was ist der Motor, der sie immer wieder zum Schreiben motiviert? Nach einer einführenden Lesung durch die Autoren wird im Gespräch auf diese Fragen eingegangen.
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