Leute machen Kleider - Textilien zwischen Heimat, Luxus und Politik - Politisches Bildungsforum Sachsen
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Der Freistaat Sachsen hat das Jahr 2020 zum Jahr der Industriekultur ausgerufen. Aus gutem Grund: Sachsen blickt auf eine 500jährige Industrie- und Gewerbetradition zurück. Viele Branchen, wie etwa das Textilgewerbe in Plauen, entfalten eine kulturelle Bedeutung, die tief in unserem Heimatverständnis verwurzelt ist. Was aber können wir tun, wenn sich Wirtschaft wandelt, alte Industrien verschwinden und neue Arbeitsfelder entstehen? Damit ändern sich auch unsere Heimaterzählungen. Das erfordert Suche nach Anknüpfung: Unser Heimatverständnis muss sich weiterentwickeln.
Aber wie? Mit dem nach der Friedlichen Revolution einsetzenden Transformationsprozess stand auch Sachsen vor dieser Herausforderung. Ist dieser Prozess erfolgreich? In Sachsen gilt nicht nur „Kleider machen Leute“, sondern auch „Leute machen Kleider“. Das zeigt: Die Produktion von Textilien und Mode hat soziale Macht, denn sie hilft uns, unsere Identität auszudrücken.
Über Stoffe lassen sich Heimatverbundenheit, Statusbewusstsein und Gruppengefühl ausdrücken. Aber trifft das heute noch zu? Hat Kleidung noch Symbolik oder geht der Selbstausdruck im Meer des Massenkonsums unter? Braucht es Dresscodes und Trachten, um sich sozial verortet zu fühlen? Darüber wollen wir mit Ihnen diskutieren.