Mensch – Natur – Technik - Politisches Bildungsforum Sachsen
Seminar
Details
Lehrerinnen und Lehrer vermitteln im Unterricht nicht nur Wissen, sie sind auch Vorbilder und haben Einfluss auf die Meinungsbildung und Haltung von Schülerinnen und Schülern. Damit der Berufseinstieg erfolgreich gelingen kann, ist es für die Lehrkräfte wichtig, ihre eigene Haltung und auch die Grenzen der Wissenschaft zu reflektieren und bereits frühzeitig die unterschiedlichen Schnittstellen und Konfliktlinien zwischen dem Potenzial der Geistes- und Naturwissenschaften aufzuzeigen und zu verdeutlichen. Denn während beide wissenschaftlichen Disziplinen zwar das Anliegen des Erkenntnisgewinns gemein ist, gibt es erkennbare Unterschiede mit praktischen Konsequenzen. Während in den Naturwissenschaften im Allgemeinen nomothetisch geforscht wird, also nach allgemeinen Gesetzmäßigkeiten gesucht wird, gehen die Geisteswissenschaften typischerweise idiographisch vor, konzentrieren sich also um ein möglichst detailgetreues Analysieren und Beschreiben von beobachteten Phänomenen.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und Modernisierung nimmt die Technik einen zunehmenden Raum in unserem Alltag ein. Naturwissenschaftliche Modelle liefern uns beispielsweise die Zielvorgaben zur Bekämpfung des Klimawandels oder zum Eindämmen von Pandemien. Diese von den Naturwissenschaften identifizierten Ziele müssen gesamtgesellschaftlich erreicht werden, wobei es konsequenterweise zu Konflikten kommt. Um eine vollständige Polarisierung zu vermeiden, müssen die Prozesse und Vorgehensweisen wohl bedacht ausgehandelt werden. Hierfür sind wiederrum die Erkenntnisse der Geisteswissenschaften von unverzichtbarem Wert. Durch dieses Wissen werden fundierte Urteile gefällt, Argumente ausgetauscht und Kompromisse gefunden. Nur in der Synthese natur- und geisteswissenschaftlicher Erfahrungswelten können die dringlichen Probleme der Gegenwart bewältigt werden, weswegen es unbedingt vermieden werden soll, die beiden Disziplinen gegeneinander auszuspielen.
Wie kann mit diesem Spannungsfeld zwischen Mensch – Natur – Technik bereits in der schulischen Ausbildung umgegangen werden? Welche Aspekte müssen angehende Lehrkräfte beachten? In unserer Referendarfortbildung sollen eben jene Fragen diskutiert werden, welche für eine Auseinandersetzung mit diesem Themenfeld relevant sind.
Programm
8:30 Uhr - 9:00 Begrüßung und Einführung in die Tagung
8:30 Uhr - 9:00 Begrüßung und Einführung in die Tagung
Christian Mumme
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Grußwort
Christian Piwarz
Staatsministerium für Kultur
09.00 Uhr – 10.00 Uhr Impulsvortrag: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Natur und Technik
09.00 Uhr – 10.00 Uhr Impulsvortrag: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Natur und Technik
Prof. Dr. Jörg Matschullat
Geoökologe TU Freiberg
10.30 Uhr – 14.00 Uhr Workshops
10.30 Uhr – 14.00 Uhr Workshops: Was kann … leisten?
Technik:
Welchen Stellenwert sollte die Technik in der Schule haben?
Dr. Peter Plaßmeyer
Leiter mathematisch physikalischer Salon, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Natur:
Bildung für nachhaltige Entwicklung – Wie erfolgreich ist der Nationale Aktionsplan?
Anja Rammer Aha – anders handeln e.V. Bildungsstelle Globales Lernen
Digitalisierung:
Erlösungsprojektionen in der Digitalisierung?
Tobias Wangermann
Abteilung Wirtschaft und Innovation, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Mensch:
Die Grenzen menschlichen Handelns – wie können Menschen aus der Vergangenheit lernen?
Juliane Weiß Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau