Salo - Politisches Bildungsforum Sachsen
Lesung
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Dorit Seichter erzählt die Geschichte des Salomon Scheinik, der 1913 im Städtchen Schneeberg in Sachsen geboren wird und durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten alles verliert: die geliebte und später oft so schmerzlich vermisste Heimat im
beschaulichen Erzgebirge, seine Freunde und seine Arbeit, aber vor allem seine Mutter, die, wie er lange nach seiner Emigration erfährt, zu den sechs Millionen Menschen gehört, die dem Holocaust zum Opfer fallen. Im Jahr 1935 wird er, der Sozialdemokrat und Jude, verhaftet, kommt in das berüchtigte Gestapo-Gefängnis Schloss Osterstein in Zwickau, bevor er nach Dresden in das nicht weniger gefürchtete Mathildenschlösschen überführt wird. Das Urteil: 13 Monate Haft wegen „Hochverrats“. 1937 flieht er nach Prag und wandert schließlich mit seiner Verlobten Luise nach Bolivien und später nach Uruguay aus, wo sie einen harten Kampf ums wirtschaftliche Überleben füh-ren. Nach Deutschland zurückzukehren, kommt den beiden für Jahrzehnte nicht in den Sinn. Dafür braucht es Zeit und Vertrauen. Aber im hohen Alter wagen sie den Schritt.