Asset-Herausgeber

Diskussion

Vom 17. Juni 1953 bis zum Prager Frühling

Widerstand in autoritären Systemen und die Bedeutung der Freiheit

Zum nächsten Termin der Gesprächsreihe "Schule im Dialog" am Zwickauer Käthe-Kollwitz-Gymnasium sprechen wir mit dem ehemaligen sächsischen Innenminister Heinz Eggert über den Widerstand in der DDR und andere europäische Freiheitsbewegungen.

Asset-Herausgeber

Details

In Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR

Am 17. Juni 1953 kam es vier Jahre nach Gründung der DDR zu einem spontanen Volksaufstand. Ursprünglich ging es um die Rücknahme einer Erhöhung der Arbeitsnormen, doch schon bald forderten Tausende von Demonstranten den Rücktritt der Regierung und die Abhaltung freier Wahlen. Wie ein Flächenbrand verbreiteten sich die Proteste über das ganze Land. Allein in Ostberlin gingen 100.000 Menschen auf die Straße, in Halle waren es 60.000, in Leipzig 40.000. In über 560 Ortschaften kam es zu Protesten, 600 Betriebe wurden bestreikt, 140 Partei- oder Verwaltungsgebäude gestürmt, knapp 1.400 Häftlinge aus Gefängnissen befreit. Die SED-Führung wurde von der Wucht der Proteste völlig überrascht. Nur durch das Eingreifen der Roten Armee konnten die Unruhen niedergeschlagen werden. Der Ausnahmezustand wurde verhängt, über fünfzig Menschen wurden getötet, mindestens zwanzig standrechtlich erschossen, weit über tausend wegen Beteiligung an einem "faschistischen Putschversuch" verurteilt.

Nicht nur in der ehemaligen DDR formierte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein gesellschaftlicher Widerstand gegen die kommunistischen Machthaber. Auch in anderen Satellitenstaaten der Sowjetunion entstanden zu dieser Zeit Freiheitsbewegungen, welche für politischen und wirtschaftlichen Wandel protestierten. So lösten beispielsweise Budapester Studenten im Jahr 1956 den berühmten Volksaufstand aus, welcher von den sowjetischen Machthabern ebenfalls brutal niedergeschlagen wurde. Ebenso erging es dem "Prager Frühling" 1968, was gleichsam das endgültige Ende der Idee des "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" kennzeichnete. Die Idee der Freiheit prägt die europäische Geschichte. Über sie und die Bedeutung des Widerstands in autoritären Systemen sprechen wir mit dem ehemaligen sächsischen Innenminister Heinz Eggert, welcher 1968 selbst bei den Protesten in Prag anwesend war und als Pfarrer zahlreiche Friedensgottesdienste organisierte, welche eine Zufluchtsstätte für Andersdenkende in der ehemaligen DDR wurden.

Asset-Herausgeber

Anmelden Zum Kalender hinzufügen

Veranstaltungsort

Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau
Lassallestr. 1,
08058 Zwickau
Deutschland
Zur Webseite

Anfahrt

Referenten

  • Heinz Eggert
    • Theologe und ehemaliger Innenminister des Freistaats Sachsen
Kontakt

Dr. Marco Arndt

Marco Arndt

Leiter des Politischen Bildungsforums der KAS Dresden und Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates

marco.arndt@kas.de +49 351 563446-17 +49 351 563446-10
Landessignet Sachsen
Sehnsucht Freiheit - 17. Juni 1953 Logo
Logo AG 17. Juni