Warum ist das Schöne schön? - Politisches Bildungsforum Sachsen
Seminar
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Was ist schön - ein Sonnenuntergang, ein Model, eine Fotografie?
Ist es das, was wir als Betrachter als schön bezeichnen?
Wenn das Schöne subjektiv ist, d.h. nur von der „artikulierten
Weise des Sehens“ abhängt, dann wäre sie eingebildet
und es gäbe sie gar nicht. Existiert sie hingegen unabhängig
von uns, müssten wir objektive Schönheitskriterien angeben
und sie messen können. Wo finden wir also Schönheit?
Für das, was wir als schön bezeichnen, spielt die aktive
Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Dabei ist das Überraschtwerden
und Staunen, d.h. das Schönheitserlebnis, grundlegend.
In diesem Zusammenhang begegnet man einem
Begriff, der aus unserem Sprachwortschatz verschwunden zu
sein scheint: dem Erhabenen.
Eine wichtige Voraussetzung für die Wahrnehmung von
Schönheit ist aber auch Bildung. „Man muss guten Wein
kennen, um einen schönen von einem schlechten zu unterscheiden“,
formulierte Robert Spaemann. Und in seinen
Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“
erläuterte Friedrich Schiller, dass Erziehung zur Schönheit
bedeutet, den menschlichen Charakter zu sensibilisieren und
zu veredeln. So ist Schönheit Voraussetzung für den Humanismus,
denn erst in einem „ästhetischen Staat“ können
dessen Ideale entstehen und gelebt werden. Schönes tun
braucht Schönheit.
Beim diesjährigen Familienwochenende wollen wir den Fragen
rund um die Schönheit auf den Grund gehen. Auch die Kinder
und Jugendlichen werden sich mit dem Thema beschäftigen.
In einem begleitenden Workshop können sie sich mit der
Etikette, dem schönen Umgang, also der Freundlichkeit,
Höflichkeit und dem guten Benehmen, auseinandersetzen und
es erlernen.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der KAS für den Freistaat Sachsen