Zwischen Kinderwunsch und Selektion - Politisches Bildungsforum Sachsen
Diskussion
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Mit der Präimplantationsdiagnostik (PID) können im Rahmen einer künstlichen Befruchtung Embryonen genetisch untersucht werden, bevor sie in die Gebärmutter der Frau übertragen werden. Danach wird entschieden, welche Embryonen eingepflanzt werden und welche nicht. Während in vielen Ländern die PID angewandt wird, war sie in Deutschland aufgrund des Embryonenschutzgesetzes bisher nicht erlaubt.
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs wurde nun ein Mediziner freigesprochen, der sich nach Anwendung der PID selbst angezeigt hatte, um zu klären, ob die Methode zulässig sei oder nicht. Dieses Urteil war Anlass einer öffentlichen Kontroverse zwischen Befürwortern und Gegnern.
Ist die PID Fluch oder Segen? Welche Hoffnungen verbinden sich mit ihr? Sollte man PID erlauben, um Paaren mit schwerer erblicher Vorbelastung es zu ermöglichen, gesunde Kinder zu bekommen? Oder wäre ihre Freigabe ein Paradigmenwechsel, weil damit in Deutschland ein Klima der Selektion droht, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb? Wie verändert PID den gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Behinderten und Gesunden?
Am Mittwoch, den 2. Februar diskutieren Prof. Dr. med. Axel W. Bauer vom Institut für Geschichte der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Prof. Dr. med. Guido Fitze, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Dresden und Prof. Dr. Hermann Hepp, ehemaliger Direktor an der Frauenklimik der LMU München, Campus Großhadern und 1. Vorstand des wissenschaftlivhen Beirates der Bundesärztekammer, Mitglied der Leopoldina.
Sie sind herzlich eingeladen, über Pro und Kontra in der ethischen Debatte um die PID miteinander ins Gespräch zu kommen.