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Veranstaltungsberichte

Ministerpräsident Tillich wirbt für Soziale Marktwirtschaft

Mit einer Rednertour zur Sozialen Marktwirtschaft reagiert die Konrad-Adenauer-Stiftung auf die von der Finanzkrise hervorgerufene Unsicherheit im Bezug auf das deutsche Wirtschaftssystem. Für die Dresdener Veranstaltung unter dem Titel „Die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft“ konnte Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, als Hauptredner gewonnen werden. Zu seinem Vortrag lud das Dresdener Bildungswerk am 23. Juni 2009 in den Festsaal der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Dresden.

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Nach der musikalischen Eröffnung sprach Herr Dr. Joachim Klose, Leiter des Bildungswerkes, zunächst einige einleitende Worte zu Intention und Schwerpunkten der deutschlandweit stattfindenden Vortragsreihe. Unter dem Eindruck der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise müsse man sich wieder verstärkt mit den Grundprinzipien sowie dem ordnungspolitische Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft auseinandersetzen, so Klose.

Diesen Gedanken griff Professor Dr. Alexander Karmann, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, in einem kurzen Impulsreferat auf. Er spannte einen Bogen zwischen Geschichte, Entwicklung und Erfolgen der marktwirtschaftlichen Ordnung sowie den künftigen Herausforderungen und wirtschaftspolitischen Problemstellungen. Angesichts sektorenübergreifender Wirtschaftskrisen sei insbesondere eine funktionierende Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft von enormer Bedeutung. Zudem, so Karmann, liefere die Soziale Marktwirtschaft den notwendigen „Sozialkitt“, der die Stabilität einer Gesellschaft in Krisenzeiten sichere.

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Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Ministerpräsident Tillich an der TU Dresden

Im Anschuss an diese thematische Einführung sprach der sächsische Ministerpräsident. Stanislaw Tillich zeigte sich erfreut über das rege Interesse der über 300 Teilnehmer, die sich im Festsaal eingefunden hatten. Zu Beginn seiner Rede unterstrich Tillich den Zusammenhang zwischen Sozialer Marktwirtschaft und freiheitlich-demokratischer Ordnung. Die Bürgerrechte blieben ohne die Berücksichtigung wirtschaftsbezogener Freiheitsrechte unvollständig. Jedoch entstünden mit diesen Freiheitsrechten eben auch bestimmte Pflichten. So betonte Tillich vor allem die Bedeutung der Gemeinwohlorientierung wirtschaftlichen Handelns. Eingebunden in einen sozialen Kontext, dürfe nicht die reine Orientierung am Maximalprofit, sondern die Befriedigung der gemeinschaftlichen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Freiheit und Verantwortung seien die grundlegenden Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft.

Diese Prinzipien, so der Ministerpräsident, gelte es zu respektieren und zu wahren. In diesem Zusammenhang komme gerade dem Staat eine besondere Bedeutung zu, der neben der ordnungspolitischen Rahmensetzung auch die Herstellung von Transparenz, Gerechtigkeit und Umweltbewusstsein zu leisten habe. Der Staat sei aber nicht nur „Kontrolleur und Hüter“.

Um wirtschaftliches Handeln im Sinne der „Nachhaltigkeit und Orientierung am Gemeinwohl“ zu fördern, müsse der Staat auch Anreize setzen. Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft sei letztlich abhängig von der „Durchsetzung und Respektierung der Prinzipien der Marktwirtschaft“. Dazu bedürfe es jedoch nicht nur einer weltweiten Einführung und Umsetzung sozialer und ökologischer Standards. Vielmehr müssten alle ihren Beitrag dazu leisten und „vom Zuschauerraum auf die Bühne“ treten, so Tillich.

Nach langanhaltendem Applaus für die Rede des Ministerpräsidenten startete Prof. Dr. Werner Patzelt, Lehrstuhlinhaber am Institut für Politikwissenschaft der TU Dresden, mit einem kurzen moderierenden Einstieg die Diskussionsrunde. Die zahlreichen Fragestellungen und Diskussionsbeiträge ließen erkennen, dass das Thema der Veranstaltung und auch die Beiträge der Referenten den „Nerv“ des Publikums trafen. Nach dem musikalischen Ausklang hatten die Teilnehmer bei einem kleinen Empfang im Anschluss die Gelegenheit, das eben Gehörte im Gespräch zu vertiefen und im kleineren Rahmen weiter zu diskutieren.

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Vortrag
20. Januar - 31. Dezember 2010
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