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Veranstaltungsberichte

Nordsee - Land unter?

Jugendradtour entlang der Nordseeküste

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Fahrradtour „Nordsee – Land unter?“

Moin moin! Auch dieses Jahr waren wir wieder mit 21 Jugendlichen eine Woche per Rad unterwegs. Unter dem Titel „Nordsee – Land unter? Mensch, Natur und Region im Wandel“ radelten wir gemeinsam von Bremerhaven bis nach Niebüll.

Am Samstag, dem 30. Juni und ersten Tag der Ferien traf sich die Gruppe am Neustädter Bahnhof und machte sich auf den Weg nach Bremerhaven. Dort angekommen ging es in das Klimahaus 8° Ost. Wir machten uns auf eine Reise entlang des achten Längengrades, welcher durch die Schweiz, Mittelafrika, die Arktis und Samoa führte. In den einzelnen Ausstellungsräumen wurden die Umgebung und das Klima des jeweiligen Ortes nachgestellt. Beim Wechsel von trockenen 35 Grad Celsius in Niger zur schneebedeckten Tundralandschaft Alaskas wurde für uns spürbar welchen Einfluss das Klima auf die Lebenswelt des Menschen hat. Anschließend bot die Aussichtsplattform des Klimahauses die Möglichkeit Bremerhaven einmal von oben zu sehen. In der Jugendherberge angekommen ließ die Gruppe den Tag kurzweilig mit Kubb, Fußball und einem Quiz ausklingen.

Am nächsten Tag stand die erste 45 km lange Etappe der Tour nach Cuxhaven an. Bei einer Stadtführung auf dem Rad konnten wir mehr über Cuxhaven, die Geschichte der Stadt und der Seefahrt erfahren. Die Elbe hat als Handelsweg besonders für Hamburg eine wichtige Bedeutung. An der Kugelbake, dem Ort wo die Elbe in die Nordsee mündet wurde deutlich sichtbar, welche Folgen die Vergrößerung der Fahrrinne für die Deiche und den Küstenschutz hat. Damit größere Containerschiffe im Hafen anlegen können, soll die Elbe immer weiter ausgebaggert werden. Bei Ebbe sieht es fast unwirklich aus, wie die Schiffe am Horizont in die Elbe einfahren.

An der Nordsee bestimmen die Gezeiten über den Rhythmus, weshalb am Montag noch vor dem Radfahren eine Wattwanderung anstand. Auf dem Weg in Richtung der Insel Neuwerk zeigte der Wattführer viele der im Watt lebenden Tiere und Pflanzen. Einige von uns ließen sich auch die Chance nicht entgehen, frische Austern direkt vor Ort zu probieren. Auf den ersten Blick erscheint das Watt karg, aber tatsächlich steckt in einem Kubikmeter Watt mehr Biomasse als in einem Kubikmeter Regenwald. Durch diese Erfahrung wurde deutlich, warum die Nordsee seine Anerkennung als Weltnaturerbe der UNESCO erhalten hat. Anschließend radelten wir gemeinsam 50 km bis nach Wingst. Am Abend bestand dann die Möglichkeit, mit Dr. Joachim Klose über verschiedene Themen ins Gespräch zu kommen. Die Jugendlichen konnten Fragen loswerden. Vor allem der Heimatbegriff stand im Mittelpunkt des Gesprächs.

Am darauffolgenden Tag fuhr die Gruppe nach einem kurzen Bustransfer über die Elbe und mit den Fahrrädern nach Friedrichskoog. Dort besuchten wir nach 30 km eine Seehundstation in der jährlich bis zu 300 Heuler aufgepäppelt werden. Dort erhielten wir eine Handlungsanleitung für den Fall, dass wir einen Heuler am Strand finden. Zudem beobachteten wir eine Fütterung. Anschließend radelten wir weitere 30 km bis nach Meldorf und ließen den Abend mit intensiven Gesprächen ausklingen.

Am Mittwoch machten wir uns entlang der Deiche auf den Weg zum Eidersperrwerk. An der Mündung der Eider in die Nordsee wurde dieses Küstenschutzbauwerk zum Schutz vor Sturmfluten der Nordsee erbaut. Ein Naturschützer der NABU erklärte die Funktionsweise und berichtete über die Nordseeküste als Lebensraum unzähliger Vogelarten. Gerade das Kattinger Watt am Eidersperrwerk bietet den Vögeln gute Voraussetzungen, um zu jagen und zu brüten. Dort haben Menschen hervorragende Möglichkeiten, die Vögel zu beobachten. Vor der Weiterfahrt nach Sankt Peter-Ording besuchte die Gruppe außerdem noch das Naturschutzzentum der NABU. Die Gesamtstrecke dieser Tagesetappe betrug dann 65 km.

Die nächste 50 km lange Etappe, mit einem Zwischenhalt am Westerhever Leuchtturm, war für alle Jugendlichen dank Rückenwind schnell gemeistert. Am Ziel angekommen ging es sportlich weiter. Mit dem Kanu fuhren wir durch das von Kanälen und Grachten geprägte Friedrichstadt. Besonders interessant war es, mehr über die dänische Minderheit in der Stadt zu erfahren und wie ihr Leben heute aussieht. So gibt es einen dänischen Kindergarten und eine dänische Grundschule.

Für den letzten Tag mit der längsten Fahrradstrecke von 75 km wurde starker Gegenwind angesagt. Am Abend kamen alle trotz des beschwerlichen Weges gut in der Jugendherberge an. Beim Abendessen wurde noch einmal über die vergangene Woche und das Erlebte resümiert.

Nach einer langen Zugfahrt kamen wir wieder in Dresden an und verabschiedeten uns. Neben der sportlichen Herausforderung konnten viele Erfahrungen miteinander geteilt, neue Bekannte gefunden und interessantes Wissen gesammelt werden. Vor allem aber stellten sich viele neue und heraufordernde Fragen an die Jugendlichen. Es war eine erlebnisreiche und spannende Woche an der Nordseeküste.

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