Staatsgelenkte Wirtschaft ist ein Irrweg - Politisches Bildungsforum Sachsen
Veranstaltungsberichte
Typischer Ausdruck von Versorgungsmängeln: Schlange stehen
Wenn auch die tatsächliche Leistungsfähigkeit der DDR-Wirtschaft der Bevölkerung nicht bekannt war, die Folgen – Ressourcenverschleiß in der Produktion, Versorgungsmängel, der Verfehlung von staatlichen Planvorgaben, Qualitätsmängel bei Konsumgütern – waren zumindest im Kleinen wohl jedem bewusst. „Die Massenbewegung gegen das Regime 1989 ist auch auf die verbreitete Unzufriedenheit mit den wirtschaftlichen Verhältnissen zurückzuführen“, so Ragnitz.
Ragnitz kritisierte die in Teilen der ostdeutschen Bevölkerung bestehenden Vorbehalte gegenüber dem marktwirtschaftlichen Ordnungsrahmen der Bundesrepublik, sagte aber auch, dass er sich „verstärkt Aufklärungsarbeit über das Wesen marktwirtschaftlicher Ordnung“ nach der Wiedervereinigung gewünscht hätte. Ragnitz: „Vielen ehemaligen DDR-Bürgern ist der Vorrang individuellen Verhaltens vor staatlicher Intervention wie auch die daraus resultierende Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverhältnissen auch fast 20 Jahre nach der Vereinigung fremd geblieben.“
Tipp: Die Konrad-Adenauer-Stiftung wird Ende des Jahres 2008 mit einer Online-Wissensplattform unter www.DDR-Mythen.de auf die beschriebene Problematik reagieren.
In dieser Reihe sind bisher erschienen:
- Tillich warnt vor Verharmlosung der DDR-Diktatur (29.September 2008)
- Warum wir sind, wie wir sind? Zur kulturellen Prägung durch den Sozialraum DDR (9.Oktober 2008)
- Utopisten, Händler und Moralisten (21.Oktober 2008)
- Als zu sagen war, wofür man ist, zerfiel die DDR-Opposition (24.Oktober 2008)
- Machtsichernde Mythen (29.Oktober 2008)
- Das ganze Leben nicht mehr frei sein (12.November 2008)
- Ostalgie und Glorifizierung – Unkenntnis der Nachgeborenen (19.November 2008)