Accra, 12. und 13. Juni 2025 – Vor dem Hintergrund einer geopolitischen Lage, die durch die Neugestaltung regionaler Allianzen geprägt ist, hat das SIPODI West-Programm der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Accra eine strategische Konferenz zum Thema
„Sicherheitsrisiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Austritt von Mitgliedstaaten aus der ECOWAS-AES" organisiert.
An der zweitägigen Konferenz nahmen Sicherheitsexperten, Wissenschaftler, Forscher, Militärs und Vertreter der Zivilgesellschaft aus Westafrika teil. Sie bot Gelegenheit, die Folgen des politischen Bruchs zwischen den Staaten der Allianz der Sahelstaaten (SAE) – Burkina Faso, Mali und Niger – und der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) zu untersuchen.
🧩Eine Plattform für den Austausch zwischen Experten und Praktikern
Die Arbeiten waren in mehrere thematische Sitzungen gegliedert, in denen insbesondere folgende Themen behandelt wurden:
- die Entwicklung der Sicherheitspolitik der ECOWAS,
- die unmittelbaren Auswirkungen des Austritts der AES auf die kollektive Sicherheit,
- die militärischen Umstrukturierungen und neuen operativen Herausforderungen,
- die wirtschaftlichen Auswirkungen des Austritts,
- die Risiken einer Zunahme der informellen Wirtschaft und der grenzüberschreitenden Kriminalität sowie Alternativen für die Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Nachrichtendienste.
🧩Vielfältige Ansätze und Erkenntnisse
Zu den wichtigsten Punkten der Diskussionen gehörten:
- die Schwächung der regionalen Mechanismen der Sicherheitszusammenarbeit;
- die Einstellung der Accra-Initiative und mehrerer gemeinsamer Operationen;
- die zunehmende Sicherheits- und Wirtschaftsschwäche der Staaten;
- die wachsenden Spannungen zwischen nationaler Souveränität und kollektiven Sicherheitserfordernissen;
- das Eingreifen neuer externer Akteure (staatliche und private Akteure) in den AES-Raum;
- die Notwendigkeit eines technischen und politischen Dialogs zwischen der ECOWAS und der AES.
Die Referenten betonten auch die Notwendigkeit für die betroffenen Staaten, eine Sicherheitsdoktrin zu entwickeln, die den Realitäten der Sahelzone Rechnung trägt und den vielfältigen Herausforderungen wie Terrorismus, organisierter Kriminalität, wirtschaftlicher Instabilität und wachsenden sozialen Anforderungen gerecht wird.
Ein Aufruf zu erneuter Zusammenarbeit
Zum Abschluss der Arbeiten wurden nachdrückliche Empfehlungen formuliert.
🧩 Nachdrückliche Empfehlungen
- Einführung eines strategischen Dialogs zwischen der ECOWAS und der AES zu Sicherheitsfragen;
- Stärkung der nationalen Resilienz- und Nachrichtendienste;
- Förderung einer regulierten Mobilität und einer inklusiven wirtschaftlichen Zusammenarbeit;
- Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des lokalen Fachwissens in der öffentlichen Sicherheitspolitik;
- Neufassung der Vision von Souveränität im regionalen Kontext.
Das SIPODI West-Programm, ein Raum für strategische Überlegungen im Dienste des Friedens
Mit dieser Initiative bekräftigt das SIPODI-Programm seine Rolle als Plattform für Dialog, Zukunftsforschung und Friedenskonsolidierung in Westafrika.
Durch die Zusammenführung unterschiedlicher Stimmen zu Fragen, die für die Zukunft der Region von entscheidender Bedeutung sind, hat diese Konferenz den Grundstein für eine breitere Reflexion über alternative Formen der Sicherheitszusammenarbeit und die Notwendigkeit der Wahrung des Geistes der regionalen Integration in einem von politischen Turbulenzen geprägten Raum gelegt.