Demokratie lernt man nicht allein aus Büchern! - Regionalprogramm Politischer Dialog Südkaukasus
Veranstaltungsberichte
Die Konrad-Adenauer-Stiftung und ihre
Partner haben im Herbst 2010 insgesamt
180 Lehrer zu Methoden der Politischen
Bildung fortgebildet. Diese haben nun im
Rahmen eines Simulationsspiels die
Möglichkeit, das Erlernte mit Ihren Schülern
in die Praxis umzusetzen.
Mischt Euch ein, Ihr könnt etwas verändern!
Kein Simulationsspiel gleicht dem anderen,
aber einige Grundelemente sind immer enthalten:
Nach einer ersten Lerneinheit über
verschiedene Demokratieformen und –
theorien, diskutieren Lehrer und Schüler,
welche Themen aktuell für die betroffene
Schule oder das Dorf bzw. Stadtviertel von
Bedeutung sind. Es bilden sich Gruppen, die
Argumente entwickeln, ihr Thema präsentieren
und vor der Klasse vorstellen. Es wird
abgestimmt, welches Thema das wichtigste
oder dringlichste ist und im Rahmen der
Simulation weiter verfolgt werden soll.
Die nächste Lerneinheit ist den klassischen
politischen Denkrichtungen gewidmet. Die
Schüler treffen sich nach einer Einführung
mit jungen Politikern verschiedener Parteien,
um diese zu ihren politischen Grundüberzeugungen
und ihrer Motivation, sich
politisch zu engagieren, zu befragen. Anschließend
gehen die Schüler zu ihrem Bürgermeister
oder Gouverneur, um ihr Thema
vorzutragen und Lösungsmöglichkeiten zu
erörtern. Ein Mädchen aus Georgien berichtet
stolz: „Der Gouverneur hat uns sofort
versprochen, dass wir einen neuen Sportplatz
für unsere Schule bekommen, weil
noch etwas Geld im Budget für 2010 übrig
war. Das war toll!“
In einem nächsten Schritt interviewen die
Schüler Personen des öffentlichen Lebens,
wie z.B. Journalisten oder Polizisten über
ihre Rolle in der Demokratie. So lernen sie,
sich auch aktiv Informationen zu beschaffen.
Zum Ende des Simulationsspiels stellen
die Jugendlichen ihre eigene politische
Agenda für das Südkaukasische Jugendparlament
zusammen und wählen einen Vertreter.
Die Wahl läuft wie eine Präsidentenwahl
ab: Mit Wählerliste, Wahlvorstand, Wahlkabine
und Wahlurne. Die Auszählung erfolgt
transparent. Die Schüler üben so den korrekten
Ablauf einer demokratischen Wahl
praktisch ein.
In Aserbaidschan gab es am Ende sogar
Tränen: „Ich will nicht, dass unser Training
schon zu Ende ist!”, klagte ein Mädchen.
Glücklicherweise folgen noch zwei Stufen im
Simulationsspiel “Democracy Starts with
You!”
Wie geht es weiter?
Weitere Informationen und Berichte zu “Democracy
Starts with You!” finden sich auf
unserer Webseite: www.dswy.eu