Veranstaltungsberichte
Dieser zweite Workshop brachte Kommunalbeamten aus Adscharien (Westgeorgien) und Samtskhe Javakheti (Südgeorgien) mit Experten der Staatlichen Agentur für Religiöse Angelegenheiten zusammen. Die Workshopserie ermöglicht den Teilnehmern Herausforderungen multireligiösen Zusammenlebens in den Regionen zu identifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten.
In vier verschiedenen thematischen Panels brachten die Experten Levan Abashidze und Zaza Piralishvili den Teilnehmern die Konzepte Säkularismus und religiöse Toleranz näher und analysierten die historischen, theologischen und praktische Dimensionen der Thematik. Zur Diskussion stand unter anderem auch der Entwicklungsprozess der rechtlichen Rahmenbedingungen "Staat-Religion" in Georgien.
Der Workshop endete mit einem Rundtisch, der es den eingeladenen Kommunalbeamten ermöglichte offen und ehrlich über die Herausforderungen multireligiösen Zusammenlebens in ihren jeweiligen Munizipalität zu berichten.
In Georgien besteht weiterhin eine reale Gefahr für innergesellschaftliche, interreligiöse und interethnische Konfliktpotentiale. Das Land ist multiethnisch und multireligiös bevölkert, allerdings dominiert im Staatsverständnis die georgische Ethnie und die Orthodoxie. Ein friedliches Zusammenleben in multiethnischen und multikonfessionellen Umfeld ist von großer Bedeutung. Im westgeorgischen Adscharien gibt es neben der georgisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft eine signifikante muslimisch-sunnitische Minderheit, die südgeorgische Region Samtskhe Javakheti ist mehrheitlich von armenisch-apostolischen Christen besiedelt. Die Förderung des Verständnisses für Vielfalt und Toleranz ist vor diesem Hintergrund eine wesentliche Voraussetzung für den gesellschaftlichen Frieden in Georgien.