„Mein Leben ohne Kindheit" - Politisches Bildungsforum Thüringen
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Kambodscha: Mit der Machtübernahme der Roten Khmer 1975 begann eine Zeit unvorstellbaren Grauens. Während der fast vierjährigen Schreckensherrschaft fanden Millionen Kambodschaner den Tod. Man schätzt, dass dies einem Viertel der Bevölkerung das Leben gekostet hat. Ziel der Roten Khmer war, das Land zu einem kommunistischen Bauernstaat und vom Ausland unabhängig zu machen. Dieser Prozess umfasste die Vertreibung der Bevölkerung aus den Städten aufs Land. Familien wurden in getrennte Arbeitsbrigaden aufgeteilt, Kinder von ihren Eltern getrennt, Zwangsehen eingeführt, Religionen verboten, Pagoden, Krankenhäuser und Schulen zerstört. Eigentum und Geld wurden abgeschafft. Intellektuelle, darunter Schüler und Studenten, fast jeder der irgendwie intelligent aussah, wurde ermordet.
Chau Kim Heng ist offiziell geboren am 5. November 1966 in Phum Thmey, einem Dorf in der Provinz Svay Rieng, Kambodscha. Nachdem seine Eltern während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer umgekommen waren, musste er als ältester Sohn für seine überlebenden Geschwister die Verantwortung und Erziehung übernehmen. Es blieb ihm keine Zeit, Kind zu sein. Nach dem Ende des Krieges gelang es ihm Dank vielfältiger Unterstützung einen Schulabschluss zu machen und ein Stipendium für ein Studium in Berlin zu erhalten. Kim Heng lebt heute mit seiner Frau Avy und seinen zwei Söhnen Kolvoan und Daravuth in Phnom Penh. Neben seiner Arbeit als Direktor der NGO Cambodian Education and Waste Management Organisation (COMPED) engagiert er sich in einem Kinderprojekt der Thüringisch-Kambodschanischen Gesellschaft e.V. sowie bei Friedensdorf International.
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