Vortrag
Details
Die Ukraine-Euphorie, ausgelöst durch die „orangene Revolution“ und den erstrittenen Wahlsieg Viktor Juschtschenkos ist einer tiefen Ernüchterung gewichen. Die Reformkräfte sind zerstritten, die orange Regierung konnte ihre wichtigsten Ziele nicht erreichen. Viktor Janukowytsch, jener Mann der 2004 mit Hilfe von Wahlfälschungen an die Macht gebracht werden sollten, sitzt nun im Sessel des Ministerpräsidenten. Der Traum der orange Revolution scheint endgültig ausgeträumt zu sein. Doch die ukrainische Gesellschaft hat sich stark verändert – wie demokratische Wahlen und Medienfreiheit zeigen. Aber ist die Zivilgesellschaft in der Ukraine heute stark genug, um die Politik und die Politiker zu kontrollieren? Zudem sind die Signale der EU an die Ukraine keineswegs ermunternd, wie der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse festgestellt hat. Wie wird sich die Ukraine im Spannungsfeld zwischen Ost und West weiterentwickeln? Welche Angebote sollte die EU an die Ukraine machen?
Juri Durkot wird in seinem Vortrag Einblicke in die aktuelle politische Situation in der Ukraine geben und mit dem Bundestagsabgeordneten Manfred Grund darüber diskutieren, wer welche Interessen im In- und Ausland bezüglich der politischen Entwicklung in der Ukraine verfolgt.
Juri Durkot,
1965 in Lemberg geboren, nach dem Studium der Germanistik in Lemberg und Wien, Deutschlehrer an der Oberschule in Lemberg, 1989-1993 Hochschulassistent an der Universität in Lemberg, 1992-1995 freier Dolmetscher und Journalist für große österreichische Tageszeitungen, 1995 Eintritt in den Diplomatischen Dienst, bis 2000 1. Botschaftssekretär und Pressesprecher der Botschaft der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland (Bonn/Berlin), ab Oktober 2000 wieder freier Journalist, Publizist und Produzent. Zusammenarbeit u. a. mit der Nachrichtenagentur vwd, „Dem Spiegel“, der Neuen Zürcher Zeitung, taz, lokalen deutschen Tageszeitungen sowie der „Deutschen Welle“. Produktionen für ARD, ZDF und NHK (Japan). Politische Berichte und Analysen u.a. für die Konrad-Adenauer-Stiftung.
Seit November 2000 Mitglied des Kuratoriums der Deutsch-Ukrainischen Journalistenvereinigung (Bonn/ Deutschland), ab März 2003 Vorstandsmitglied der DUJV. Januar 2001 Gründungsmitglied der Akademie der Ukrainischen Presse.
Gesprächspartner:
Manfred Grund, MdB
Mitglied der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Berlin
Begrüßung:
Maja Eib
Leiterin des Bildungswerkes Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung
Moderation:
Prof. Dr. Raban von Westphalen
Der Eintritt ist frei!
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