Erfurter Europa Gespräch - Politisches Bildungsforum Thüringen
Expertengespräch
Details
Wozu gibt es Grenzen und welche Aufgaben sollen sie
erfüllen, sollen sie trennen oder ordnen?
Im heutigen Europa gibt es mehr davon als vielleicht gewünscht.
So wissen wir, dass die Fläche des europäischen Kontinents
im Osten vom Uralgebirge, im Süden vom Mittelmeer,
im Westen durch den Atlantik und im Norden vom
Nordkap u.a. eingegrenzt wird. Den Mittelpunkt dieser
riesigen Fläche haben französische Geographen vom
Institut Gèographique National im Jahre 1989 etwas
nördlich der litauischen Hauptstadt Vilnius ausgemacht.
Litauen selbst hat eine wechselvolle und existenziell
bedrohende Geschichte erleben müssen. Nach gemeinsamen
Staatsstrukturen mit Polen im Mittelalter fiel es an
Russland, wurde 1915 bis 1918 von Deutschland besetzt
und erlangte erst 1918 seine Unabhängigkeit wieder.
Mit der erneuten Besetzung im Sommer 1940nach dem
Hitler-Stalin-Pakt durch die Sowjetunion und die anschließende
deutsche Okkupation während des 2. Weltkriegs
erlangte Litauen erst wieder am 11. März 1990 seine
staatliche Unabhängigkeit nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion.
Litauen, seit 2004 Mitglied der EU und der NATO, ist heute
fest integrierter Wirtschaftspartner Deutschlands an der
östlichen Grenze der EU und NATO. Litauen und Thüringen
bilden heutzutage eine Vielfalt von Gemeinsamkeiten in
kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Mehrere Städte -
und Gemeindepartnerschaften, Schulpartnerschaften und
kooperative Unternehmensbeteiligungen sind an der Tagesordnung.
Die Geschichte der letzten Jahrhunderte lehrt uns
aber auch, wachsam zu bleiben. Insbesondere die Lage an
der politischen Grenze der NATO zu Russland, die derzeitige
Politik der russischen Regierung gegenüber anderen
Staaten im östlichen und südöstlichen Europa, letztendlich
auch die Annexion der Krim durch Russland verunsichert
die litauische Bevölkerung seit Jahren. Das Verständnis auf
deutscher Seite für diese Sensibilitäten in Polen und den
baltischen Staaten aufgrund ihrer historischen Erfahrungen,
soll im Rahmen der Diskussion und durch die Impulsvorträge
geweckt werden.
25 Jahre Unabhängigkeit Litauens nach 45 Jahren sowjetischer
Herrschaft, 25 Jahre wirtschaftlicher Aufschwung
und Entwicklung bei eigenständiger Meisterung der
Wirtschaft- und Finanzkrise kann nur mit Hochachtung
anerkannt werden und ist es Wert zu diskutieren.
Erfahrungen zu sammeln, Anregungen aufzunehmen und
Perspektiven aufzuzeigen, dazu laden wir Sie herzlich an
diesem Abend ein.
Begrüßung
Bernd Moser
Litauischer Honorarkonsul
Impulse und Gespräch
Elisabeth Bauer
Leiterin der Auslandsbüros Baltische Staaten und Skandinavien der Konrad-Adenauer-Stiftung
Deividas Matulionis
Botschafter der Republik Litauen in Deutschland
Dr. Dietrich von Kyaw
Botschafter a.D. | u.a. 1993 bis 1999 Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union,
2000 bis 2003 Berater der litauischen Regierung für den Beitritt in die EU
Moderation
Blanka Weber
Freie Journalistin
Schlusswort
Maja Eib
Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Thüringen
In Kooperation mit dem Litauischen Honorarkonsulat in Erfurt
Eintritt Frei
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