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Am 12. April 2003 haben 83,76 % der abstimmenden Ungarn in einer Volksabstimmung für den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union (EU) gestimmt und damit ihr Bekenntnis zu Europa bekräftigt. Vom 1. Mai 2004 an wird Ungarn damit wie andere Staaten Ostmitteleuropas Mitglied der EU sein. Nachdem die Bürgerinnen und Bürger 1989/90 in der friedlichen Revolution dass Joch des Kommunismus abgestreift haben und der Ostblock zerfallen ist, markiert das Beitrittsdatum den entscheidenden Schritt zur endgültigen Überwindung der Teilung Europas.

Der nachfolgende Weg von dem 1991 geschlossenen Assoziationsabkommen zwischen Ungarn und der EU war freilich lang und nicht frei von Zweifeln. Obwohl die Zugehörigkeit Ungarns zu Europa seit der Annahme des Christentums außer Frage steht und politisch wie kulturell immer wieder bestätigt worden ist, blieb es für nicht wenige Bürgerinnen und Bürger des Landes fraglich, ob sie nun durch den Beitritt zur EU besiegelt werden soll. Die niedrige Wahlbeteiligung von lediglich knapp 46 % mag als Indiz dafür gewertet werden.

Parallel zur allmählichen, in vielen Schritten erfolgten Einbeziehung in die EU haben sich die Verbindungen zwischen Deutschland und Ungarn oder auch zwischen Thüringen und Ungarn seit der friedlichen Revolution gut entwickelt. Die Entscheidung der ungarischen Regierung am 11. September 1989, Ostdeutschen die Flucht von Ungarn nach Österreich zu gestatten, hat dafür einen unvergessenen neuen Ausgangspunkt gesetzt.

Der lange Weg Ungarns in die EU ist Thema des nächsten Vortragsabends in der von der Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit dem Mitteleuropaforum e.V. Anfang 2002 begonnenen Veranstaltungsreihe „Mitteleuropa: Konfliktreiche Vergangenheit – partnerschaftliche Zukunft“.

Wir freuen uns, Ministerpräsident a.D. Josef Duchac, der von 1998 bis 2002 die Konrad-Adenauer-Stiftung in Budapest vertreten hat, für diesen Vortrags- und Gesprächsabend gewonnen zu haben.