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Veranstaltungsberichte

Die Macht der Muse. Ästhetische Erziehung - Luxus oder Notwendigkeit ?

Symposium im Bücherkubus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek

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Zur Eröffnung und Begrüßung der Veranstaltung, die mit Unterstützung des Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. organisiert worden war, nahmen der Präsident der Klassik Stiftung Weimar, Hellmut Seemann und Frau Gablenz-Kolakovic vom Vorstand des Freundeskreis Weimar Kulturstadt Europas 1999 e.V. Bezug auf die Bedeutung der Kunst und des Spiels in Bildung und Erziehung und stellten die Tagung in den Kontext des 250. Geburtstages von Friedrich Schiller und der Bauhausbewegung. Das Symposium gliederte sich den Einleitenden Vortrag des Präsidenten der Klassik Stiftung Weimar und eine Podiumsdiskussion, die von MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller moderiert wurde. Künstlerisch begleitet und unterlegt wurde die Tagung durch Darbietungen von Schülerinnen und Schülern des Weimarer Musikgymnasiums Schloss Belvedere.

Im Einleitenden Vortrag betonte Stiftungspräsident Hellmut Seemann mit Nachdruck, dass Sinnlichkeit und Vernunft beim Menschen zusammen kommen müssen, damit dieser zur "lebenden Gestalt" werde. Er zitierte aus den Briefen Schillers zur ästhetischen Erziehung des Menschen unter anderem: "Der Mensch ist nur Mensch, wo er spielt". Er warnte zugleich vor der Gefahr, Kultur als eine Art „Zivilreligion“ zu praktizieren um ihre soziale Überlegenheit zu demonstrieren. Im Verlauf der Podiumsdiskussion erlebten die Teilnehmer des Symposiums eine engagierte bildungspolitische Debatte, an der sich im weiteren Verlauf auch viele Teilnehmer mit Fragen, Anregungen und kritischen Beiträgen beteiligten. Winfried Kneip von der Stiftung Mercator und ehemaliger Geschäftsführer der Yehudi Menuhin Stiftung sprach sich gegen eine Trennung der Schüler nach der vierten Klasse und für eine bessere künstlerische und finanzieller Förderung der Bildung aus. Dr. Heike Riesling-Schärfe von der PwC-Stiftung Jugend-Bildung-Kultur bereicherte die Debatte mit Erfahrungsberichten erfolgreicher innovativer Projekte der ästhetischen Bildung, die Kreativität und Initiative fördern und Kinder und Jugendliche im Dialog auf Kunst und Kultur neugierig machen. Die Kunstpädagogin Prof. Dr. Adelheid Sievert stellte das Kind in das Zentrum der ästhetischen Erziehung, die im Kindergarten mit Basteln und Ausmalen beginne und bis zu einer bewussten Wahrnehmungserziehung und Entfaltung der „Hundert Sprachen des Kindes" reiche, wie sie die Reggio-Pädagogik entwickelt habe.

In einer Schlussrunde wurde die Fragestellung des Symposiums von den Podiumsgästen in unterschiedlicher Weise beantwortet. Klassik Stiftung Präsident Hellmut Seemann zog zur Frage „Ästhetische Erziehung - Luxus oder Notwendig-keit?“ das persönliche Resumée: „Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch“.

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