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Die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Freistaates Thüringen von 1990 bis heute

Vortrag mit Diskussion

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Prof. Dr. Bernhard Vogel erinnerte an die politische Situation im Jahr 1989/90: Die Menschen wollten die Einheit Deutschlands. Auch die Entstehung der fünf jungen Bundesländer war der Wunsch der Menschen in der ehemaligen DDR. Prof. Vogel erinnerte an die Aufbauarbeit in der Anfangszeit (z.B. Justiz, Gebietsreform). Auch war es die Zeit der Parteibildungen.

Für die Wirtschaft stand die Frage im Vordergrund, wie eine zukunftsgerichtete und wettbewerbsfähige Wirtschaft geschaffen werden kann. 1990 hatten die jungen Länder nur 30 Prozent der Produktivität der alten Länder. Was produziert wurde, wurde nicht gekauft. Was gekauft wurde, wurde nicht produziert.

Die Infrastruktur musste dringend verbessert und Hindernisse abgebaut werden: Noch 1990 gab es in Thüringen 250 km Autobahn, heute sind es bereits 520 km. Die Wohnungsnot war ebenfalls eine Hinterlassenschaft der DDR.

Eine neue Bildungs- und Forschungslandschaft musste aufgebaut werden. Hier hob Prof. Vogel die Universität Jena und ihre Verbindung mit Forschungsinstituten hervor. Auch mussten Fachhochschulen und Berufsakademien geschaffen werden.

Ein weitere wichtiger Schwerpunkt war die Verbesserung der Umwelt: Die Lebenserwartung in der DDR war durchschnittlich fünf Jahre kürzer als in Westdeutschland. Heute hat sich die Lebenserwartung an die der alten Länder angeglichen.

Die Wettbewerbsfähigkeit ist heute in Thüringen auf 80 Prozent angewachsen. Das sind noch keine 100 Prozent, aber Thüringen ist hier auf einem guten Weg. Thüringens Wirtschaft ist um 28 Prozent gewachsen. Der Freistaat hat die niedrigste Arbeitslosenquote der jungen Länder. Die Exportquote liegt bei 33 Prozent (gesamtdeutsch bei 40 Prozent).

In Thüringen sind die Solarindustrie und die Optik zu Hause.

Thüringen hat eine niedrigere Lohnstruktur als die anderen Bundesländer. In der aktuellen Banken- und Wirtschaftskrise ist das allerdings ein Standortvorteil. Zudem sind die jungen Länder auch besser gerüstet, weil sie in vielen Bereichen durch den Neuaufbau seit 1990 moderner sind.

Prof. Vogel verwies darauf, dass die Krise eine gemeinsame Krise ist. Sie hat keinen deutschen Ursprung und betrifft Deutschland nicht allein. In Zeiten der Globalisierung ist die Krise nicht national zu lösen. Eine Prognose ist schwierig, aber es kann optimistisch davon ausgegangen werden, dass der Aufschwung im nächsten Jahr zu verzeichnen sein wird.

Der Mut zum Euro zahlt sich jetzt aus. Mit 27 verschiedenen Währungen auf dem Gebiet der EU wäre Europa jetzt schlechter aufgestellt.

Opel muss gerettet werden, es hat Tradition und gute Mitarbeiter. Allerdings kommt es hier auf ein lebensfähiges Konzept an, es müssen Autos produziert werden, die auch verkauft werden. Nur wenn das gegeben ist, kann es staatliche Hilfe geben.

Prof. Vogel begründete die staatliche Unterstützung der Banken, indem er verdeutlichte, dass es zuerst den „kleinen Mann“ trifft, wenn Banken zusammenbrechen.

Er zeigte auf, dass ein Konzept für den Weg aus der Krise nötig ist: Das kann nicht der Sozialismus sein, auch kein raffgieriger Kapitalismus, sondern nur der Weg der Sozialen Marktwirtschaft. Der Staat hat die Voraussetzungen zu schaffen, dass jeder für sich selbst sorgen kann, dass die nötigen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Der Staat dient als Schiedsrichter für den Rahmen der Wirtschaft. Diese Lehre muss aus der internationalen Krise gezogen werden.

Zusammenfassend wies Prof. Vogel noch einmal darauf hin, dass viele Menschen vor fast 20 Jahren dazu bereit waren, Verantwortung zu übernehmen und dass ihnen dafür Dank gebührt.

Prof. Dr. Bernhard Vogel erinnerte an die politische Situation im Jahr 1989/90: Die Menschen wollten die Einheit Deutschlands. Auch die Entstehung der fünf jungen Bundesländer war der Wunsch der Menschen in der ehemaligen DDR. Prof. Vogel erinnerte an die Aufbauarbeit in der Anfangszeit (z.B. Justiz, Gebietsreform). Auch war es die Zeit der Parteibildungen.

Für die Wirtschaft stand die Frage im Vordergrund, wie eine zukunftsgerichtete und wettbewerbsfähige Wirtschaft geschaffen werden kann. 1990 hatten die jungen Länder nur 30 Prozent der Produktivität der alten Länder. Was produziert wurde, wurde nicht gekauft. Was gekauft wurde, wurde nicht produziert.

Die Infrastruktur musste dringend verbessert und Hindernisse abgebaut werden: Noch 1990 gab es in Thüringen 250 km Autobahn, heute sind es bereits 520 km.

Die Wohnungsnot war ebenfalls eine Hinterlassenschaft der DDR.

Eine neue Bildungs- und Forschungslandschaft musste aufgebaut werden. Hier hob Prof. Vogel die Universität Jena und ihre Verbindung mit Forschungsinstituten hervor. Auch mussten Fachhochschulen und Berufsakademien geschaffen werden.

Ein weitere wichtiger Schwerpunkt war die Verbesserung der Umwelt: Die Lebenserwartung in der DDR war durchschnittlich fünf Jahre kürzer als in Westdeutschland. Heute hat sich die Lebenserwartung an die der alten Länder angeglichen.

Die Wettbewerbsfähigkeit ist heute in Thüringen auf 80 Prozent angewachsen. Das sind noch keine 100 Prozent, aber Thüringen ist hier auf einem guten Weg. Thüringens Wirtschaft ist um 28 Prozent gewachsen. Der Freistaat hat die niedrigste Arbeitslosenquote der jungen Länder. Die Exportquote liegt bei 33 Prozent (gesamtdeutsch bei 40 Prozent).

In Thüringen sind die Solarindustrie und die Optik zu Hause.

Thüringen hat eine niedrigere Lohnstruktur als die anderen Bundesländer. In der aktuellen Banken- und Wirtschaftskrise ist das allerdings ein Standortvorteil. Zudem sind die jungen Länder auch besser gerüstet, weil sie in vielen Bereichen durch den Neuaufbau seit 1990 moderner sind.

Prof. Vogel verwies darauf, dass die Krise eine gemeinsame Krise ist. Sie hat keinen deutschen Ursprung und betrifft Deutschland nicht allein. In Zeiten der Globalisierung ist die Krise nicht national zu lösen. Eine Prognose ist schwierig, aber es kann optimistisch davon ausgegangen werden, dass der Aufschwung im nächsten Jahr zu verzeichnen sein wird.

Der Mut zum Euro zahlt sich jetzt aus. Mit 27 verschiedenen Währungen auf dem Gebiet der EU wäre Europa jetzt schlechter aufgestellt.

Opel muss gerettet werden, es hat Tradition und gute Mitarbeiter. Allerdings kommt es hier auf ein lebensfähiges Konzept an, es müssen Autos produziert werden, die auch verkauft werden. Nur wenn das gegeben ist, kann es staatliche Hilfe geben.

Prof. Vogel begründete die staatliche Unterstützung der Banken, indem er verdeutlichte, dass es zuerst den „kleinen Mann“ trifft, wenn Banken zusammenbrechen.

Er zeigte auf, dass ein Konzept für den Weg aus der Krise nötig ist: Das kann nicht der Sozialismus sein, auch kein raffgieriger Kapitalismus, sondern nur der Weg der Sozialen Marktwirtschaft. Der Staat hat die Voraussetzungen zu schaffen, dass jeder für sich selbst sorgen kann, dass die nötigen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Der Staat dient als Schiedsrichter für den Rahmen der Wirtschaft. Diese Lehre muss aus der internationalen Krise gezogen werden.

Zusammenfassend wies Prof. Vogel noch einmal darauf hin, dass viele Menschen vor fast 20 Jahren dazu bereit waren, Verantwortung zu übernehmen und dass ihnen dafür Dank gebührt.

Die Veranstaltung wurde durch die Landtagsabgeordnete Evelin Groß moderiert.

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