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Veranstaltungsberichte

Ringlesung "Zyklus des Unsichtbaren" Aus den Erzählungen von Éric-Emmanuel Schmitt

von Maja Eib

Lesung zum Buddhismus: Milarepa

Lesung und Gespräch

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Am 08. November 2016 fand organisiert vom Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung Thüringen die dritte Ringlesung der vierteiligen Veranstaltungsreihe zu Eric-Emmanuel Schmitts Werken „Zyklus des Unsichtbaren“ statt. 25 Gäste fanden sich zur Lesung im erst kürzlich erbauten Bürgersaal der Stadt Nordhausen ein.

Das Werk des Eric-Emmanuel Schmitt

Neben Theaterstücken schrieb und schreibt der französisch-belgische Autor und Regisseur Eric-Emmanuel Schmitt Romane und Erzählungen. Seine Werke wurden in 35 Ländern aufgeführt. Sein Buch zum Islam „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ wurde 2003 sogar verfilmt und ein Jahr darauf mit dem deutschen Bücherpreis ausgezeichnet. Sein Hauptschwerpunkt liegt in der Behandlung der Weltreligionen, dem Christentum, Judentum, Islam und dem Buddhismus. In seiner Bücherreihe „Zyklus des Unsichtbaren“ (französisch Cycle de l’ invisible) nähert er sich an Religion und Kultur an. Doch er betrachtet sie nicht einzeln, sondern stellt sie gegenüber und vergleicht die Weltreligionen, um möglicherweise zur Erkenntnis zu gelangen, dass sie nicht so verschieden sind, wie angenommen wird.

"Milarepa"

In „Milarepa“ schreibt Eric-Emmanuel Schmitt über die Legende des tibetischen Mönchs Milarepa, der sich vom Rächer zum Erleuchteten wandelt. Jetsün Milarepa war der Begründer der Kagyü-Schulen, eine der großen Schultraditionen des tibetischen Buddhismus und gilt als einer der größten Yogis und Asketen Tibets. Schmitt thematisiert eindringlich und unerschrocken die verbliebenen Fragen unserer Existenz.

Lesung

Nach einer Begrüßung durch die Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung Thüringen, Maja Eib, übernahm der Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen, Klaus Zeh, das Wort. In einer kurzen Ansprache hieß er die erschienenen Gäste willkommen und äußerte sich zur Bedeutung der Religionen.

Bewusst wurde für die Veranstaltungsreihe ein musikalischer Zugang gewählt, um während der Lesung eine möglichst intensive Atmosphäre zu kreieren und den Zuhörern so die Möglichkeit zu verschaffen leichter in die Themenfelder Glaube, Religion und Spiritualität zu finden.

Neben klassischen Stücken, die abgewandelt dargeboten wurden, spielten Freiraum Syndikat von Lukas Dreyer verfasste Eigenkompositionen. So wurde sein Stück "7. OG" an diesem Abend erstmals prämiert. Neben einer Gitarre wurden für die musikalische Umrundung des Abends weiterhin verschiedene Flöten, sowie ein Cello verwendet.

Lama Drubtscho und ihr Weg zum Buddhismus

Anschließend an die Lesung konnten die Gäste im von Svea Haugwitz geleiteten Gespräch Fragen an die Gesprächspartnerin Lama Drubtscho, mit bürgerlichem Namen Susanne Schatz, stellen, die eine äußerst interessante Lebensgeschichte vorzuweisen hat. In Düsseldorf geboren, stieß sie Mitte der 80er Jahre zufällig auf eine neugegründete buddhistische Dorfgemeinschaft namens Bordo in Italien und fand so ihren Weg in den tibetischen Buddhismus. In Frankreich nahm sie im Retreatzentrum Gendün Rinposches an zwei Dreijahresretreats teil und erhielt so ihren Lamastatus. Seit 2008 lebt sie im Dharmazentrum in Möhra.

Die Fragen der Zuhörer richteten sich vor allem auf ihre Sicht auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und wie im Buddhismus damit umgegangen würde. Ebenso interessierte die Gäste, wie sie den Buddhismus für sich entdeckt hat, wie sie ihr Wissen, ihren Status erlangt hat, ob man zum Buddhismus konvertieren muss, welche existenziellen Fragen des Lebens in dieser mystisch-philosophischen Religion behandelt werden, aber ebenso ihre Haltung zu Besitz und Eigentum, sowie der Stellenwert der Religion in ihrem Leben.

Das „Buddhist-Werden“ ist ein langwieriger Prozess, bei dem vor allem das Aneignen von Wissen, das Meditieren und der Weg zur Erkenntnis im Mittelpunkt stehen, so Drubtscho. Man müsse nicht, wie zum Beispiel im Islam, Christentum oder Judentum konvertieren, sondern sich der Religion und seinen Facetten zuwenden und dem vor allem offen gegenüberstehen. Das Buddhist-Werden stelle eine bewusste, persönliche Entscheidung dar. Lama Drubtscho lebt sehr minimalistisch. Geld oder Besitz spielen im Leben eines Lamas eine kleine Rolle. In ihrem Leben nimmt der Buddhismus eine sehr große Rolle ein. Sie lebt nach den Lehren und Geboten des tibetischen Buddhismus und akzeptiert dabei die positiven und möglicherweise negative Seiten ihrer Religion, der sie seit Jahrzehnten angehört.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung lädt Sie am 13. Dezember herzlich zur vierten und letzten Lesung zum "Zyklus des Unsichtbaren" ein. Abschließend wird das Christentum thematisiert. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Kontextlink.

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