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Veranstaltungsberichte

Was uns prägt - was uns eint "Flaggen als histrorisches Gedächtnis in Europa"

Vortrag und Gespräch

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Begrüßung

Prof. Dr. Michael Dreyer

Am 1.September 2016 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Kooperation mit dem Verein Weimarer Republik e.V. zum Forum „Was uns prägt – Was uns eint: Flaggen als historisches Gedächtnis in Europa“ in die Musikschule "Johann Nepomuk Hummel" ein. 90 Anwesende verfolgten aufmerksam die Ausführungen der Referenten zum Thema.

Der Vorsitzende des Vereins Weimarer Republik e.V., Prof. Dr. Michael Dreyer, führte in die Veranstaltung ein. Er machte auf die Arbeit des Vereins aufmerksam und verwies auf die historische und kulturelle Bedeutung Weimars. Anschließend ergriff Historiker und Publizist Prof. Dr. Michael Stürmer das Wort.

Vortrag

"Die Geschichte der Flaggen und ihre Bedeutung"

Prof. Dr. Michael Stürmer

In seiner Rede sprach er über die Bedeutung von Flaggen und Fahnen. Angefangen bei den Farben, die jeweils eine spezifische Bedeutung innehaben, über Abbildungen, bis hin zu Wappen – Flaggen sind seit je her nicht nur Erkennungsmerkmal und Ausdruck von Staatlichkeit, sondern werden von Institutionen und Organisationen jeder Art benutzt, um nach außen eine Einheit zu symbolisieren. Stürmer äußerte sich, entgegen heutiger Globalisierungs- und Europäisierungstrends, positiv über die Benutzung von Flaggen, die nebst einer Identität, eine Zusammengehörigkeit von Menschen ausdrücken, ohne dabei Worte zu benötigen. In diesem Zusammenhang verwies er jedoch auch auf die negativen Seiten von Flaggen, da sie eben nicht nur von Staaten als offizielles Aushängeschild eines Volkes und der Regierung benutzt werden, sondern auch von radikalen, menschenfeindlichen Organisationen, wie dem Islamischen Staat, die ihre Anhänger mit einfacher Symbolik mobilisieren. Weiterhin sprach Stürmer den exklusiven Charakter von Flaggen an. In einem Ausblick prognostizierte der Historiker den Rückgang des Einflusses der Europäischen Union, aufgrund des Wiederauferstehens des Nationalgefühls in den Europäischen Staaten, welches lange Zeit unbeachtet, beziehungsweise unterdrückt blieb. Allerdings betrachtete er diese Entwicklung nicht negativ, sondern brachte die Fußballweltmeisterschaft 2006 als gutes Beispiel für einen freien, weniger flaggen- und nationalstaatverdrossenen Umgang mit Flaggen an.

Podiumsdiskussion

"Der richtige Umgang mit Flaggen"

Mit Prof. Dr. Michael Stürmer, Mike Mohring MdL, Damien Chapuis, Bernd Karwen

Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Prof. Dr. Michael Stürmer, Mike Mohring, Vorsitzender der Thüringer CDU-Landtagsfraktion, Damien Chapuis, Leiter des französischen Kulturbüros in Sachsen-Anhalt und Bernd Karwen, Vertreter des polnischen Instituts Berlin, nach Erläuterungen zur Geschichte der französischen und der polnischen Flaggen durch Chapuis und Karwen, über den sich von Land zu Land unterscheidenden Umgang mit Nationalflaggen und wie in Deutschland im Umgang mit seiner Flagge, seinen Symbolen oder der Nationalidentität ein positives Bewusstsein in der Bevölkerung geschaffen werden kann. Dabei war die französische aber auch die polnische Sicht auf die deutsche Handhabung des Themas interessant.

Die Referenten betonten während des Gespräches, dass eine freie, entwickelte Gesellschaft einen lockeren, unverkrampften Umgang mit Flaggen und Symbolen pflegen dürfe und Nationalflaggen als Ausdruck von Nationalidentität öffentlich akzeptiert und nicht automatisch mit Extremismus in Verbindung gebracht werden sollten. Weiterhin waren sie sich einig, dass Europa den Nationen nicht diktieren dürfe, wie sie zu sein hätten. Nationalgefühl und damit verbundene Identität ließen sich nicht unterdrücken.

Die Moderation des Podiumsgespräches übernahm Daniel Braun.

Im Anschluss daran diskutierten die Zuhörer gemeinsam mit den Referenten über sie interessierende Fragen. Vor allem, die Tatsache, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft in schwarz-weiß statt schwarz-rot-gold zum Fußballspielen antritt, wurde hitzig debattiert. Schließlich wurde sie von einem Zuhörer selbst beantwortet.

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Vortrag
5. Oktober 2016
Musikschule "Johann Nepomuk Hummel" Weimar
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