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Einzeltitel

Medien in Ungarn - Publikation der KAS Ungarn

von Zoltán Balog, Klaus Weigelt

Historische Bedingungen, Orientierung und Auftrag

Die Publikation enthält die Vorträge der Fachkonferenzen zum Thema im Jahr 2003. Heft 2

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Vorwort

Neben den lebendigen Bildern und lebendigen Worten, neben der wirklichen Anschauung und der uns persönlich geltenden Rede und oftmals auch an ihrer Stelle breiten sich in unserem Leben immer mehr Bilder und Worte aus, die uns durch Vermittlung erreichen. Die Medien, die unseren Alltag bestimmen, geben Informationen weiter und transportieren Wirklichkeit; sie sind Machtfaktoren, die Wertüberzeugungen enthalten können. Sie können in der Welt für mehr Wahrheit, Frieden und Liebe sorgen. Sie können aber auch als Instrumente der Manipulierung von Einzelnen und Gemeinschaften dienen.

Der Einzelne, der für sich selbst und für andere Verantwortung tragen will, hat die Möglichkeit und die Verantwortung, die Rolle der Massenmedien und ihre Bedeutung im Leben des Menschen im 21. Jahrhundert, im Leben seiner nationalen Gemeinschaft und – in unserem Fall – auch im Leben der Gemeinschaften Europas kritisch zu untersuchen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, das Protestantische Forum der deutschsprachigen ev.-reformierten Gemeinde von Budapest und das burgenländische Concentrum riefen im Frühjahr und Herbst 2003 Fachleute der Medienwelt aus Europa (vor allem aus deutschsprachigen Ländern) und aus Ungarn zusammen, um gemeinsam mit interessierten Laien einen Ausweg aus der Situation zu suchen, die gegenwärtig die Medienwelt in Ungarn charakterisiert. Einige Merkmale dieser Krisensituation sind:

-ein tiefes Misstrauen unter den Konsumenten von Medienangeboten und ihren Produzenten (auch unter ihnen selbst);

-eine besorgniserregende Unausgewogenheit der Vertretung von gesellschaftlichen Ideen und Gruppen in den Medien, die zum Teil Folge ihrer finanziellen und politischen Abhängigkeit ist;

-ein fehlender gesellschaftlicher Konsens hinsichtlich der ethischen Grundsätze und der darausfolgenden Praxis.

Die Eigenart unserer Konferenzen und Hintergrundgespräche bestand unter anderen darin, dass wir zunehmend Fachleute und Verantwortliche ins Gespräch eingezogen haben, die aus einem kirchlichen, religiösen Hintergrund kommen und ihre Tätigkeit aus ihrer christlichen Verantwortung reflektieren. Die Veranstalter sind nämlich der gemeinsamen Überzeugung, dass die Berücksichtigung der christlich-kirchlichen Überlieferung und der christlichen Lebenspraxis in der medienethischen Diskussion eine echte Hilfe leisten kann, wenn wir die Medienwelt der Zukunft menschenwürdiger und menschenfreundlicher gestalten wollen.

Der Klartext und Offenheit der Diskussionen von Referenten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Wertvorstellungen sowie das unerwartet große Echo der beiden Konferenzen und der veröffentlichten Thesen hat uns überzeugt, dass es sich lohnt, Zeit, Aufmerksamkeit und Energie der Sache der Medien zu opfern. Es gibt mehr potentielle Verbündete, die bereit sind, etwas für eine Verbesserung der Lage zu tun, als es auf den ersten Blick erscheint.

So ermutigen wir auch den Leser, sich seine eigene Meinung zu bilden und zu äußern und seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu signalisieren!

Klaus Weigelt (KAS) adenauer@adenauer.hu

Balog Zoltán (Protestáns Fórum) protforum@axelero.hu

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