Bereits 2003, wurde beim Gipfel von Thessaloniki von Seite der EU bekräftigt, dass die Zukunft des Westbalkans in der EU liegt, jedoch ist der Prozess der EU-Erweiterung in den letzten Jahren ins Stocken geraten. So ist die Aufnahme Kroatiens als 27. Mitgliedstaat der EU bereits eine Dekade her.
Durch die aktuellen geopolitischen Veränderungen ist jedoch die Wichtigkeit der Westbalkanstaaten für die Sicherheit Europas gestiegen und eine neue Dynamik in den Prozess gekommen. So wurde 2022 Bosnien und Herzegowina offiziell zum Beitrittskandidaten ernannt, und die Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien sowie Albanien eröffnet.
Da die Region weiterhin für die Visegrád-Länder von hoher Bedeutung ist, ist eine Austauschplattform wie das Budapest Balkan Forum, welches die Visegrád-Perspektive miteinbringt, von hoher Bedeutung, um den Dialog zu fördern und bereits erlebte Erfahrungen im EU-Beitrittsprozess auszutauschen. Dem Westbalkan kommt eine Schlüsselrolle in den außenpolitischen Prioritäten Ungarns zu und Ungarn zählt daher zu den aktiven Unterstützern der EU-Erweiterung.
Als hochkarätige Gäste diskutierten am ersten Tag die Außenminister Ungarns (Péter Szijjártó), Nordmazedoniens (Bujar Osmani), Albaniens (Olta Xhaçka), sowie Serbiens (Ivica Dačić) beim öffentlichen Panel zum Thema „Der westliche Balkan: Neue Dynamik und alte Herausforderungen - Ein Blick aus Budapest“. Darüber hinaus sprach Christian Schmidt, der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, über die Gespaltenheit und (Des-)Integration des Landes.
In den geschlossenen Expertenpanels wurden über vielfältige Themen von regionalen Kooperationsinitiativen über Energiepolitik zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Region gesprochen. In den Panels brachten auch die Büroleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung aus Albanien sowie Bulgarien ihr Know-How in die Diskussion ein. Weiterhin war MdB Volkmar Klein der Einladung gefolgt und brachte die deutsche Perspektive in die Diskussion ein.
Das Budapest Balkan Forum hat sich in den letzten Jahren als wichtige Plattform für den persönlichen Austausch in der Region etabliert und dieses Jahr insbesondere die aktuellen Herausforderungen für die Westbalkanstaaten aber auch die Bedeutung der Länder für die EU hervorgehoben. Die Veranstaltung wurde vom Visegrád Fund finanziell unterstützt.