Zu große Erwartungen an die Dezentralisierung in Uruguay? - Herausforderungen und Lösungsansätze - Auslandsbüro Uruguay
Diskussion
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Uruguay ist für seine gefestigte nationale Demokratie bekannt und erhält diesbezüglich viel Anerkennung. Gegensätzlich hierzu steht das geringe Wissen über die subnationalen politischen Strukturen des Staates. Im Rahmen der vierten Ausgabe der Reihe „La Máquina de Aprender“, wurde daher in der Provinz Florida mit sechs aktuellen intendentes (Provinzvorsteher) und einer Ex-indendenta über den Status Quo sowie die Herausforderungen der Dezentralisierung diskutiert.
Die Rolle der municipios (Gemeinde) und ihr Verhältnis zu den departamentos (Provinz), d. h. zwischen der der dritten und der zweiten untergeordneten Organisationsebene sind seit ihrer Etablierung im Jahr 2010 Bestandteil intensiver Debatten. Trotz einiger Fortschritte der vergangenen Jahre bremsen strukturelle Defizite wie die finanzielle Abhängigkeit der municipios von den departamentos sowie eine unscharfe Abgrenzung der Aufgaben und Zuständigkeiten der beiden Regierungsebenen die Dezentralisierung. Eine flächendeckende Aufteilung der departamentos in municipios sowie ein vereinfachtes Wahlsystem auf den untergeordneten Organisationsebenen wurden von den Akademikern Antonio Cardarello und Ernesto Nieto sowie den geladenen (Ex-) Intendentes aus den departamentos Salto, Cerro Largo, Durazno, Tacuarembó, Florida, Montevideo und Riviera befürwortet.
Die Veranstalter freuten sich über die rege Präsenz von etwa 60 Gästen vor Ort und 160 virtuellen Besuchern. In dem kommenden letzten Panel der Reihe „La máquina de aprender“ werden am 30. Juni die institutionellen Mechanismen zur Stärkung der präsidentiellen Macht diskutiert.