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Veranstaltungsberichte

Strengthening cooperation between Africa and Germany: moving beyond institutions, focusing on people

von Dr. Valentin Katzer

Nachkontakttreffen mit Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung aus Subsahara-Afrika

Vom 02. bis 05. Dezember 2015 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ausgewählte Altstipendiaten aus Subsahara-Afrika zu einem Nachkontakttreffen nach Abidjan an die Elfenbeinküste ein. Im thematischen Fokus der Veranstaltung standen die Wahlen auf dem afrikanischen Kontinent 2015 und 2016, Flucht- und Migrationsbewegungen innerhalb Afrikas und nach Europa sowie Best-Practice-Beispiele transnationaler Kooperation. Darüber hinaus wurden die Fragen debattiert, wie die deutsch-afrikanischen Beziehungen und die Vernetzung zwischen KAS und ihren Altstipendiaten gestärkt werden können.

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Wie können die Beziehungen zwischen Afrika und Deutschland intensiviert werden? Wie sind die 2015 abgehaltenen und für 2016 angesetzten Wahlen im demokratischen Konsolidierungsprozess zu bewerten? Wie werden die aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen aus europäischer und afrikanischer Perspektive bewertet? Und welche Rolle kann die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und ihre (Alt-)Stipendiaten bei der Überwindung der vielfältigen entwicklungspolitischen Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent spielen? Diese und andere Fragen diskutierten die rund 30 Altstipendiatinnen und Altstipendiaten der KAS aus 14 Ländern Subsahara-Afrikas im Rahmen des Nachkontakttreffens in Abidjan, Côte d’Ivoire.

Die große Bedeutung der Veranstaltung und der behandelten Themen fand nicht zuletzt in der Tatsache Ausdruck, dass neben der Direktorin des Regionalprogramms Politischer Dialog Westafrika, Frau Elke Erlecke (rechts im Bild), der Leiterin des Teams Afrika südlich der Sahara, Frau Andrea Ostheimer (links im Bild), auch der stellvertretende Generalsekretär und Hauptabteilungsleiter der Europäischen und Internationalen Zusammenarbeit der KAS, Dr. Gerhard Wahlers (Bildmitte), daran teilnahmen.

Am Abend des 02. Dezembers wohnten die Konferenzteilnehmer zunächst der feierlichen Eröffnung des neuen Regionalbüros der KAS in Abidjan teil, von dem aus zukünftig die Regionalprogramme Politischer Dialog Westafrika (PDWA) und Sicherheitspolitischer Dialog in Subsahara Afrika (SIPODI) wirken werden. In seiner Eröffnungsrede am Morgen des 03. Dezembers ging Herr Dr. Wahlers auf die aktuellen Herausforderungen in Afrika und Europa (u.a. die Flüchtlings- und Migrationsströme sowie die Bedrohung durch den Terrorismus) und das Bestreben der Konrad-Adenauer-Stiftung ein, konstruktiv an der Erarbeitung von nachhaltigen Lösungsansätzen mitzuwirken. Im Anschluss referierte der Deutsche Botschafter in der Côte d’Ivoire, Dr. Claus Auer, über die Leitlinien der deutschen Afrikapolitik und stellte sich im Nachgang den Fragen der Konferenzteilnehmer. Es wurde deutlich, dass sich viele Menschen in Afrika ein stärkeres politisches und ökonomisches Engagement Deutschlands wünschen.

Wahlen in Afrika 2015 und 2016

Das erste Doppelpanel der Konferenz war den 2015 durchgeführten und 2016 anstehenden Wahlen auf dem afrikanischen Kontinent und der Frage gewidmet, wie es in ausgewählten Ländern um den demokratischen Konsolidierungsprozess bestellt ist. Die Panelisten (François Woudjé, Vorsitzender SOS Civisme Côte d’Ivoire; Kodzo Awudi, Vorsitzender der Jugendorganisation der politischen Partei Comité d’Action pour le Renouveau, Togo; Hamidou Dipama, Präfekt, Burkina Faso; Souleymane Koto-Yérima, Vorsitzender SOS Civisme Benin, Utraara Hoveka, National Petroleum Coporation, Namibia; Anthony Komu, Abgeordneter und Geschäftsführer der politischen Partei CHADEMA, Tansania; Farai Morobane, Manager Brunswick Group, Südafrika; Ibin Ssenkumbi, Kampala Metropolitain Police, Uganda) die ausnahmslos bedeutsame Posten in Politik, Zivilgesellschaft, Medien und Wirtschaft bekleiden, zogen eine ambivalente Bilanz über den demokratischen Status quo in ihren Ländern. Zwar gebe es vielfach positive Entwicklungen, etwa die friedlichen und transparenten Präsidentschaftswahlen in der Côte d’Ivoire im Oktober 2015. Doch zeige der Putschversuch in Burkina Faso im September 2015, dass in einigen Ländern jederzeit mit massiven Rückschlägen im Demokratisierungsprozess zu rechnen sei. Um auf dem Weg von Transformation und Konsolidierung weiter voranzuschreiten, sei es notwendig, nicht nur die formellen demokratischen Strukturen, sondern ebenso das Demokratieverständnis jedes einzelnen Bürgers zu stärken. Mit ihren Stipendienprogrammen und vielfältigen Veranstaltungen könne die KAS hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Transnationale Kooperation in Afrika

Im zweiten Panel (Tobias Orischnig, Afrikanische Entwicklungsbank, Österreich; Goodhope Ruswa, International Democratic Institute, Simbabwe; Douglas Coltart, International Republican Institute, Simbabwe, Mohamed Mounirou Tchacondoh, Centre d’Observation et de Promotion de l’Etat de Droit, Togo; James Edimond Boboya, Norwegian People’s Aid, Südsudan; Kenneth Achu, KACHU & Associates Consult, Kamerun) ging es um verschiedene Formen der transnationalen Kooperation in Afrika und die Frage, warum bestimmte Ansätze zum Erfolg führen und andere nicht. Neben anderen Faktoren wurden insbesondere Inklusion und Nachhaltigkeit als zentrale Kriterien für das Gelingen von Kooperation und Entwicklung betont.

Mit Migration und Flüchtlingsströmen befasste sich das dritte Panel der Konferenz (El Hadj Saidou Nourou Dia, United Nations Development Programme Niger, Senegal; Don Bosco Malish, Open Society Initative for Eastern Afria, Südsudan; Fanta Diallo, stellv. Bürgermeisterin Dakar, Senegal; Paloa Sestile Adousso, SOS Civisme, Benin). Die sehr unterschiedlichen und komplementären Perspektiven der Vortragenden erlaubten nicht nur eine differenzierte Betrachtung von Flucht und Migration sowie von deren Ursachen und Konsequenzen. Sie zeigten zugleich konkrete Handlungsoptionen zur Problemlösung auf.

Gegen Ende der Konferenz wurde die Frage diskutiert, wie sich die Altstipendiaten sowohl untereinander als auch mit der KAS besser vernetzen können, um das große Potential dieser wechselseitigen Beziehungen voll zur Entfaltung zu bringen. Auch hier blieb es nicht bei theoretischen Debatten, sondern es wurden konkrete Beschlüsse zur praktischen Umsetzung eines aktiven Netzwerks gefasst.

Fazit

In der Abschlussrunde hoben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die große Bedeutung regelmäßiger Nachkontakttreffen der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Altstipendiaten hervor. Der intensive inhaltliche Austausch mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten sei für alle Beteiligten eine Bereicherung gewesen und habe anwendbare Lösungsvorschläge für aktuelle Problemstellungen hervorgebracht. Durch die Etablierung regionaler und überregionaler Netzwerke zwischen den Altstipendiaten und der KAS könne die Nachhaltigkeit des Stipendienprogramms und damit der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung insgesamt gestärkt werden.

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