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Event Reports

Traditionelle Autoritäten in der Region Upper West für friedvolle Wahlen am 7. Dezember

Wa, 10.10.2016. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen nah vor Augen wird die Atmosphäre in Ghana immer dichter und angespannter, Zwischenfälle vor allem zwischen den beiden großen, konkurrierenden Parteien National Democratic Congress und New Patriotic Party häufen sich. Aufgrund dessen ist es umso wichtiger, dass die immer noch über großen Einfluss verfügenden Traditionellen Autoritäten u.a. in der Region Upper West den Schulterschluss mit anderen wichtigen gesellschaftlichen Repräsentanten suchen und für den Frieden im Land werben.

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Wa, 10.10.2016. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen nah vor Augen wird die Atmosphäre in Ghana immer dichter und angespannter, Zwischenfälle vor allem zwischen den beiden großen, konkurrierenden Parteien National Democratic Congress und New Patriotic Party häufen sich. Aufgrund dessen ist es umso wichtiger, dass die immer noch über großen Einfluss verfügenden Traditionellen Autoritäten u.a. in der Region Upper West den Schulterschluss mit anderen wichtigen gesellschaftlichen Repräsentanten suchen und für den Frieden im Land werben. Die Konrad Adenauer- Stiftung unterstützt dieses Plädoyer für friedvolle Wahlen und organisiert mit dem House of Chiefs den Workshop.

Am Morgen des 10. Oktobers haben sich im Versammlungszentrum der Traditionellen Autoritäten aus der Region Upper West mehr als 30 sogenannte paramount chiefs, zehn queenmothers, Vertreter religiöser Kirchen und Gruppen, der größten politischen Parteien, Sicherheitspersonal sowie andere Interessierte versammelt, um gemeinsam für friedvolle Wahlen in der Region und im Land am 7. Dezember einzustehen.

„Unsere Traditionellen Autoritäten sind entscheidend für den Frieden im Land“, führt der Projektkoordinator der KAS, Dr. Isaac Owusuh- Mensah, in seiner Einführung zur Konferenz aus. „Sie, sehr geehrte paramount chiefs und queenmothers, haben Zugang und Beziehung zur Bevölkerung, Sie sind hoch respektiert und können bei Jung und Alt darauf einwirken, dass es während der Wahlen friedlich in Ihren Bereichen bleibt.“ Während der Konferenz wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Traditionellen Autoritäten laut ghanaischer Verfassung auch aufgrund ihres großen, vermittelnden Einflusses neutral gegenüber politischen Parteien sein sollten. Leider gäbe es immer wieder auch schwarze Schafe unter den chiefs, die Parteipolitik und Wahlkampf für ihre eigenen Interessen ausnutzten.

Auch alle anderen Sprecher an diesem Konferenztag verpflichten sich, in ihren jeweiligen Gruppen die Friedensbotschaft vorzutragen, dafür zu werben, Konflikte rund um die Wahl friedvoll beizulegen. Vor allem die religiösen Führer erklären sich im Laufe der Konferenz dazu bereit, in ihren Kirchen und Moscheen darauf hinzuwirken, dass die Gemeindemitglieder sich einem friedlichen Wahlvorgang verschreiben.

„Frieden ist nicht so teuer wie Krieg“, unterstreicht Rosemary Yakubu vom Satellite Peace Centre der Region, und zeigt am Ende ihrer Präsentation, bei der sie alle wichtige stakeholder in die Pflicht nimmt, eindrückliche Videoaufnahmen des Bürgerkriegs in der Elfenbeinküste. Es wird an den Reaktionen der Teilnehmer deutlich, dass man solche Gräueltaten in Ghana im Jahr 2016 nicht sehen möchte. Nun gilt es, dass die Teilnehmer auch tatsächlich die Friedensbotschaft, der sich am Ende der Konferenz alle verschreiben, mit zu ihren Zielgruppen nehmen und dafür Sorge tragen, dass sich jeder um den Wahltag herum friedlich verhält.

„Uns ist es wichtig, dass auch die siebten Wahlen in der Vierten Republik Ghanas friedvoll ablaufen“, erklärt der Büroleiter der KAS in Accra, Burkhardt Hellemann. „Frieden ist die Grundlage für jegliche Entwicklung, davon können gerade die Deutschen ein Lied singen. Allerdings müssen wir uns hier in Ghana auch selbstkritisch fragen, warum es trotz all der Konferenzen, Verlautbarungen und Workshops von nationalen oder internationalen Organisationen doch immer wieder zu Gewaltausbrüchen kommt.“ In Zukunft wird man sich durchaus auch fragen dürfen: sitzen immer die Richtigen am Tisch, um den Frieden im Land zu propagieren? Was nehmen die Teilnehmer tatsächlich mit nach Hause, in wie fern berichten sie von dem, was sie gehört und gesehen haben? Oder gibt es auch Teilnehmer, die nur Lippenbekenntnisse vorbringen, an einem friedvollen Zusammenleben aber gar nicht unbedingt interessiert sind?

Alles in allem ist es gut zu wissen, dass die große Mehrheit der Traditionellen Autoritäten tatsächlich ernst macht und Friedensstifter in ihren Dörfern und Städten sind – und das, so die Erfahrung der KAS – nicht nur in der Region Upper West.

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