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Facettenreiche Einblicke und neue Kontakte

Israel-Reise des RCDS

Eine hochrangige Delegation des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), des Studierendenverbandes der CDU, hat jetzt Israel besucht. Für die Gruppe um den Delegationsleiter Matthias Kutsch, Bundesvorsitzender des RCDS, organisierte die KAS Jerusalem eine Reihe von politischen Terminen, darunter ein einstündiges Gespräch mit Minister Jacob Edery und Treffen mit drei weiteren Knesset-Abgeordneten. So hatte die RCDS-Delegation Gelegenheit, viele Facetten der israelischen Politik und Gesellschaft aus erster Hand kennenzulernen.

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In dem Gespräch mit Minister Edery, der zuständig für die Integration von Einwanderern sowie die Förderung von Negev und Galiläa ist, standen zunächst Herausforderungen im Mittelpunkt, die Israel und Deutschland teilen: Die Eingliederung von Zuwanderern und der Umgang mit Minderheiten wurden ebenso diskutiert wie die Flüchtlingskrise in Darfur, von der Israel direkt durch illegale Einwanderung betroffen ist. „Israel ist das Land der Erde, das am meisten Erfahrung mit Einwanderung hat“, sagte Edery und stellte die verschiedenen Programme zur Integration vor – von Sprachkursen bis zur Berufsförderung.

Edery brachte jedoch auch seine Sorge vor dem Atomprogramm des iranischen Regimes zum Ausdruck. Er bat die RCDS-Delegation, die Botschaft nach Deutschland zu tragen, dass einerseits Israel nicht damit leben könne, dass ein Machthaber, der die Vernichtung des Judenstaates zu seinem Ziel erklärt habe, in den Besitz einer Atombombe gelangt. Andererseits sei das iranische Atomprogramm keineswegs nur eine Gefahr für Israel. Er forderte Deutschland und Europa dazu auf, mit Sanktionen alles zu unternehmen, dieser Herausforderung entschieden entgegenzutreten.

Zuvor hatte die elfköpfige Delegation, die aus Mitgliedern des Bundesvorstands, Landesvorsitzenden und ehemaligen hochrangigen Funktionsträgern bestand, bereits Gelegenheit zur Diskussion mit den Knessetabgeordneten Yonathan Plesner, Menachem Ben-Sasson (beide Kadima) und Alex Miller (Israel Beitenu).

Plesner berichtete unter anderem von seinen Eindrücken während eines gemeinsam von KAS und ihrem Partner IPCRI organisierten israelisch-palästinensischen Workshops, der in der vergangenen Woche in Washington stattgefunden hatte und sich mit dem bevorstehenden Annapolis-Gipfel befasste.

Ben-Sasson empfing die Delegation im Sitzungssaal des Verfassungsausschusses der Knesset. Als Vorsitzender jenes Ausschusses erklärte er anschaulich die Situation Israels als Staat ohne Verfassung – jedoch mit einer Reihe von Grundgesetzen, die die Funktion einer Verfassung erfüllen. Ben-Sasson arbeitet derzeit gemeinsam mit Kollegen an einem Verfassungsentwurf, der zum 60. Jahrestag der Gründung Israels vorgestellt werden soll.

Alex Miller ist einer der jüngsten Knesset-Abgeordneten und war jahrelang aktiv in studentischen Interessenvertretungen und einer politischen Vereinigung israelischer Studenten. Während des Gespräches wurde auch die Möglichkeit eines zukünftigen Austauschs zwischen deutschen und israelischen Studenten diskutiert.

Nach einer Stadtführung durch Rolf Behrens, Projektassistent der KAS Jerusalem, begrüßte Dr. Lars Hänsel die Delegation und stellte die vielfältige Projektarbeit der KAS in Israel vor. Großes Interesse bestand dabei vor allem an den Seminaren mit jungen Israelis, etwa Mitarbeitern von Knessetabgeordneten, mit denen die KAS Jerusalem eng zusammenarbeitet. Besprochen wurde darüber hinaus die Möglichkeit, die bestehenden sehr guten Kontakte der KAS Jerusalem zu Universitäten im Lande für die zukünftige Arbeit des RCDS nutzbar zu machen.

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Die RCDS-Delegation im Büro der KAS Jerusalem. Im Vordergrund: Matthias Kutsch, RCDS-Bundesvorsitzender.

Im Anschluss präsentierte Jörg Bremer, langjähriger Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Israel, seine Einschätzung der aktuellen Lage und stellte sich den Fragen der Nachwuchspolitiker. Bremer, ehemaliger Vorsitzender des RCDS Freiburg, hatte sich Zeit genommen, obwohl er unmittelbar nach der angeregten Diskussion in die USA abreiste, von wo aus er für die FAZ über das Treffen von Annapolis berichten wird.

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Jörg Bremer im Gespräch mit der RCDS-Delegation.

Abends traf die Delegation auf Vermittlung der KAS Jerusalem die Leiterin von Aktion Sühnezeichen in Israel, Katharina von Münster, eine Holocaustüberlebende und eine Reihe von ASF-Freiwilligen, die Zivildienst oder freiwilliges soziales Jahr in Israel ableisten. Darüber hinaus vermittelte die KAS Jerusalem Termine mit dem deutschen Botschafter in Tel Aviv, Harald Kindermann, und Michel Weinberg, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Israelisch-Deutschen Handelskammer.

Neben vielfältigen Eindrücken eines facettenreichen Landes konnte die RCDS-Delegation während ihres Aufenthaltes in Israel so auch eine Reihe von neuen Kontakten gewinnen, die bei den zukünftigen Bemühungen des RCDS um deutsch-israelischen Austausch eine Schlüsselrolle spielen können.

Dr. Lars Hänsel

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