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Event Reports

IPCRI-KAS Negotiation Support Teams

Jericho 22.-23. August 2008

Vom 22. – 23. August 2008 kamen 27 Akademiker und Experten zusammen um in zwei Arbeitsgruppen, der Jerusalem- und „Culture of Peace“-Gruppe, mögliche Modelle, Richtlinien und Vorschläge in diesen Bereichen auszuarbeiten und zu diskutieren.

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Diese sollen schließlich an die israelischen und palästinensischen Verhandlungspartnern weiter gereicht werden um ihre Arbeit zu unterstützen. Eröffnet wurde die Konferenz von Lars Hänsel, wobei er die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Negotiation Support Teams verdeutlichte. Im Folgenden wurden der Rahmen der Konferenz und die konkreten Ziele der Gruppen dargestellt. So sollten keine neuen Modelle für ein Friedensabkommen entworfen werden, sondern eine Bandbreite von Lösungsvorschlägen und Richtlinien entwickelt, sowie deren Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. Hierbei wurde sich auf zwei der acht Verhandlungsthemen, nämlich die Jerusalemfrage und „Culture of Peace“ konzentriert.

Im Anschluss an die Einführung teilten sich die Teilnehmer in die Jerusalem und „Peace of Culture“ Gruppe auf. Bei ihrem dritten Treffen in diesem Jahr wurden die bereits ausgearbeiteten Ergebnisse der vorangegangenen Treffen in den kommenden anderthalb Tagen weiter vertieft und spezialisiert.

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Die Jerusalem Gruppe beschäftigte sich vertiefend mit den problematischen Punkten, welche die zukünftige Situation Jerusalems betreffen. Dabei konzentrierten sich die Diskussionen ausschließlich auf das alte Jerusalem innerhalb der Stadtmauern und den Tempelberg. Es wurden in den vorausgehenden Treffen vier alternative Möglichkeiten für die Handhabung des Jerusalemproblems ausgearbeitet, welche auf der Konferenz diskutiert werden sollten: geteilte Souveränität basierend auf den Clinton Parametern, Internationale oder Dritt-Souveränität, geteilte oder gemeinsame israelisch-palästinensische Souveränität, „Gott gegebene“/religiöse Souveränität. Zu allen Modellen wurde dann ein Katalog an Fragen abgearbeitet, wie beispielsweise zum Thema Sicherheit, Polizei, Baugewerbe, Verwaltung etc. Die Ergebnisse der Gruppensitzungen sollen nun zusammengefasst und aktualisiert werden, um sie dann als Positionspapier den israelischen und palästinensischen Verhandlungsführern zu unterbreiten.

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Auch die „Peace of Culture“ (CoP) Gruppe, welche sich aus palästinensischen und israelischen Experten aus dem Regierungssektor, aus NGOs und akademischen Bereich zusammensetzte, traf sich in diesem Jahr zum dritten Mal. In einer Power-Point-Präsentation wurden die Ergebnisse der vorangegangen Sitzungen dargestellt und der Rahmen für die dritte Sitzung festgelegt. Einer der Punkte, welche u. a. diskutiert wurden, war der Begriff „Culture of Peace“ und inwiefern er aus wissenschaftlicher Sicht angemessen ist. Viele der Aspekte zur Entwicklung einer friedlichen Kultur müssten durch die jeweilige Regierung implementiert werden, wobei das Fundament einer friedlichen Kultur in der Gesellschaft liegt. Die Idee eines neuen Begriffs, zum Beispiel „public support for a settlement“ wurden abgewogen und diskutiert. Weiterhin sah die Gruppenagenda vor, konkrete Schritte zu entwickeln, um CoP zu vermarkten und besonders auch für die Verhandlungspartner die Attraktivität von CoP darzulegen. Denn CoP wird noch nicht ausreichend, wie beispielsweise die Jerusalemfrage, zu den essentiell wichtigen Themen gezählt. In Hinblick darauf wurden im nächsten Schritt Probleme bzw. Einwände gegen die Entwicklung einer CoP ausgearbeitet, welche in der Liste der Empfehlungen für die Verhandlungspartner beachtet werden müssen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde jeder einzelne Punkt in der Liste der Empfehlungen diskutiert.

Die Konferenz fand erstmals seit langer Zeit wieder in Jericho statt, da es für israelische Staatsbürger kompliziert ist Permits zu erhalten, um in die Westbank zu reisen. Schließlich berichteten die Medien ausführlich von der Konferenz. Im israelischen Fernsehen wurde ein Bericht mit Interviews der Teilnehmer ausgestrahlt.

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