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Event Reports

Konkrete Schritte zu einer neuen israelisch-palästinensischen Zusammenarbeit

Gilboa und Jenin wollen stärker kooperieren

(Artikel von Gershon Baskin in Jerusalem Post)
Vom 31. Juli bis 3. August 2008 brachte die Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem eine hochrangige Delegation von Israelis und Palästinensern zu einem intensiven Workshop in Cadenabbia (Italien) zusammen. Unter den Teilenehmer waren u. a. ein Knessetabgeordenter, Vertreter der israelischen Regierung sowie der palästinensischen Selbstverwaltungsbehörde, ein enger Berater von Machmud Abbas sowie von Präsident Shimon Peres, vor allem jedoch der Bürgermeister von Jenin und der Landrat der israelischen Gilboa-Region, um die Zusammenarbeit zwischen Jenin und Gilboa voranzubringen.

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Inspirieren ließen sich die Teilnehmer von Konrad Adenauer, der nicht nur dafür steht, die Basis für die demokratische Entwicklung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt zu haben, sondern auch entscheidend an den Anfängen der europäischen Integration beteiligt war. Diese Anfänge waren vor allem durch wirtschaftliche Integration auf der Basis gemeinsamer Interessen gekennzeichnet.

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Gemeinsam an einer friedlichen Zukunft bauen: Israelisch-palästinensische Delegation in Cadenabbia

Gemeinsame Interessen zu definieren und zu nutzen, daraus konkrete Projekte der Zusammenarbeit zu entwickeln und damit auch den politischen Prozess voranzubringen – dies bildete das Grundanliegen der intensiven Gespräche.

Im Fokus des bisherigen Dialogs zwischen Gilboa und Jenin stand die Entwicklung eines gemeinsamen Industrieparks, welcher bis zu 15.000 direkte und indirekte Jobs auf beiden Seiten schaffen soll. Dieses Projekt wird auch von der deutschen Bundesregierung unterstützt.

Ausgangspunkt des Workshops war eine Analyse der bisherigen Bemühungen beider Seiten, die nicht immer den erwünschten Erfolg gebracht hatten. Wichtige Fragen, wie die Versorgung des Industrieparks mit Wasser und Strom sind noch zu klären. Auf dem Workshop wurde ein Aktionsplan für die nächsten Schritte bei der Umsetzung des Projektes erarbeitet.

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Wollen in Zukunft stärker an konkreten Projekten zusammenarbeiten: Danny Atar (Landrat Gilboa Regional Council) und Qaddura Moussa (Gouverneur von Jenin)

Der Industriepark stellt jedoch nur einen Baustein für die Vision einer zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Gilboa und Jenin dar. Auch Ideen für ein gemeinsames Kinderkrankenhaus („Birthing together“) und ein Jugenddorf als Projekt zur gemeinsamen Freizeitgestaltung für israelische und palästinensische Kinder wurden vorgestellt und darüber diskutiert, wie diese Projekte umgesetzt werden können.

Deutlich wurde, dass die lokalen Vertreter entschlossen sind, die Projekte umgehend auch umzusetzen. Es wurde jetzt vereinbart, dass zwei Komitees auf ministerieller Ebene geschaffen werden sollen, welche nicht nur die praktische Realisierung der Projekte überwachen, sondern auch noch stärker die nötige politische Unterstützung auf beiden Seiten sicherstellen sollen.

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