Auf der Balkanroute - Political Education Forum North Rhine-Westphalia
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Einige wenige Tage in den letzten Wochen haben Serbien wieder in der Fokus der medialen Betrachtung gerückt, aber diesmal in ganz anderer Form: Serbien wurde allgemein dafür gelobt, wie besonnen und human es mit dem Strom der Flüchtlinge auf der Balkanroute und mit den sich daraus ergebenden Konflikten an der ungarischen und kroatischen Grenze umgegangen ist. Grund genug für das Büro Bonn der Konrad-Adenauer-Stiftung, einen Vortragsabend zum „Flüchtlingstransitland Serbien auf dem Weg in die EU“ zu veranstalten.
Die KAS braucht die Expertise nicht einzukaufen, sie hat sie im eigenen Haus: Norbert Beckmann-Dierkes, Leiter des Auslandsbüros Serbien und Montenegro, berichtete im Bonner Universitätsclub vor 80 interessierten Bürger und Experten über „sein“ Land, vor allem zunächst über die reibungslose Organisation des Flüchtlingstransfers. Im Gegensatz zu den Szenen an der ungarischen Grenze ist es in Serbien zu keinen „unschönen Bildern“ gekommen, der Staat hat alles dafür getan, den Transfer und die Versorgung der Flüchtling e zu ermöglichen und damit eine gute Visitenkarte in Brüssel abzugeben.
Denn das ist der Kern der aktuellen serbischen Politik: das dominierende und von der Bevölkerung getragene Interesse der Regierung, den Beitrittsprozess zur Europäischen Union zu befördern und jegliche Hindernisse abzubauen bzw. erst gar nicht aufkommen zu lassen. Beckmann-Dierkes hat die schwierigen „Kapitel“ dieses Beitrittsprozesses angesprochen und die Anstrengungen aufgezeigt, die Serbien unternimmt, um den Anschluss an EU-Standards zu finden. Dabei wurden auch strittige Fragen wie der Minderheitenschutz (Serbien ist ein Vielvölkerstaat mit 21 anerkannten Minderheiten!) und die Stellung der Roma in der serbischen Gesellschaft berührt.
In der anschließenden Diskussion, an der auch die anwesende serbische Konsulin rege teilnahm waren entgegen der Erwartungen eher Fragen der Zukunft des südosteuropäischen Raums im Mittelpunkt und weniger die Situation in Deutschland. Aber die wird ja anderweitig schon genug diskutiert.
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