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Country Reports

Short political reports of the KAS offices abroad

Publications

wikimedia/Pudelek/CC BY-SA 4.0

Controversial NGO law passed in the Republic of Moldova

Support of political parties is crucial

On June 11, 2020, the Moldovan parliament passed the new “Law on Non-Governmental Organizations” (NGO law). It quickly became a bone of contention within the government led by the Socialist Party (PSRM). A reform of this law was mentioned as a prerequisite for further macro-financial assistance by the EU. The main innovations concern rules for the support of political parties provided by NGOs. Close to a month after its adoption, the official legal text is still not available, however key elements are known and are briefly presented below.

AGERPRES / Wikimedia / CC BY 3.0

The case of KÖVESI v. ROMANIA

The European Court of Human Rights rules: Kövesi's dismissal as head of the Romanian anti-corruption agency was illegal

The current head of the newly created European Public Prosecutor's Office, Laura Codruța Kövesi, comes from Romania. There, she served as Attorney General for six years and heades the Romanian Anti-Corruption Agency (DNA) from 2013, until she was released in July 2018 in a controversial case and after a decision by the Romanian Constitutional Court. Kövesi appealed to the European Court of Human Rights (ECtHR) in Strasbourg against this dismissal. On May 5, 2020, the ECtHR ruled that her release has run against the standards of the European “Convention for the Protection of Human Rights and Fundamental Freedoms” (ECHR). In this (particularly in Romania) highly anticipated decision, the Court found that the Romanian state's dismissal of Ms Kövesi had violated her rights to freedom of expression and fair trial as laid down in Article 10 and Article 6 ECHR.

Jennifer Boyer/flickr/CC-BY 2.0

Curfew unconstitutional

Constitutional Court of Bosnia and Herzegovina

Bosnia and Herzegovina (more precisely, its entity “Federation of Bosnia and Herzegovina” which covers slightly more than half of the country, including its capital Sarajevo) at the beginning of the corona pandemic has imposed one of the strictest curfews in Europe for two groups: minors and elderly people above 65. This curfew has now been subject of a decision by the Bosnian Constitutional Court. The court did not completely annul the measure, but ordered a revision. The imposed curfew is considered to not meet the required proportionality. It is one of the first Constitutional Court decisions on the legality of emergency measures imposed during the Corona crisis. Other Constitutional Courts in South East European countries are also expected to take decisions soon.

Reuters

Debatte um das Religionsgesetz in Montenegro

Gesetz über die Religions- und Glaubensfreiheit sowie die rechtliche Stellung religiöser Gemeinschaften

Anfang Januar dieses Jahres trat in Montenegro das kontrovers diskutierte „Gesetz über die Religions- und Glaubensfreiheit sowie die rechtliche Stellung religiöser Gemeinschaften“ (Gesetz über die Religionsfreiheit) begleitet von tumultartigen Szenen im montenegrinischen Parlament – am Ende befanden sich 18 Abgeordnete in Haft – und Protesten Zehntausender auf den Straßen in Kraft.

pixabay

Bosnia and Herzegovina: Publication of the ''Priebe'' Report

A critical review of the report on the situation regarding rule of law in the judiciary of Bosnia and Herzegovina

The so-called ''Priebe'' Report, which had been eagerly expected by both the public at large and the judiciary of Bosnia and Herzegovina, was published on December 05, 2019 in Brussels. The report was compiled by several EU experts under the leadership of Reinhard Priebe (a German lawyer and a long-time employee of the EU Commission) ''in relation to rule of law issues in Bosnia and Herzegovina''. As expected, the report is critical, but it lacks concrete recommendations for action or reform steps.

wikimedia/Mihai Petre

Ex-Präsident Ion Iliescu vor Gericht: Revolutionär oder Verbrecher?

„Unantastbarkeit der Machtfiguren und ein totaler Skeptizismus, was Gerechtigkeit betrifft, ist Teil der kollektiven Überzeugungen in diesem Land, […]“. Insoweit mag vielleicht das Ende November 2019 eröffnete Gerichtsverfahren gegen Ion Iliescu überraschen. Iliescu war von Dezember 1989 bis 1996 sowie von 2000 bis 2004 der Präsident Rumäniens und steht jetzt vor Gericht. Vorgeworfen wird ihm, im Rahmen der „rumänischen Revolution“ 1989 Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Die Bedeutung des Verfahrens für Rumänien kann kaum überschätzt werden: Nicht nur aus Gründen der Gerechtigkeit für die zahlreichen Opfer der Revolution, sondern auch, weil das Gericht über die Geschichte zu befinden hat. Bis zum heutigen Tag ist umstritten, ob es sich bei den Ereignissen vom Dezember 1989, während der über 1100 Menschen in Rumänien ums Leben kamen, tatsächlich um eine Revolution oder nicht vielmehr um einen geschickt ausgeführten Staatsstreich gehandelt habe.

Dennis Jarvis / flickr / CC BY-SA 2.0

Strafrechtsreform Rumänien

Momentaufnahme kurz vor Ende der EU-Ratspräsidentschaft

Seit einigen Monaten gerät die rumänische Justizreform wieder verstärkt in den Fokus europäischer Politik. Dieser Trend lässt sich insbesondere bei der Betrachtung der (internationalen) Medienlandschaft feststellen. Dies dürfte der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft geschuldet sein, welche das Land in der ersten Jahreshälfte 2019 innehat, vor allem aber einer sich verschärfenden Auseinandersetzung um die Unabhängigkeit der Justiz. Rumänien scheint neben Polen und Ungarn als dritter Mitgliedsstaat der Europäischen Union vor einem Rechtsstaatsverfahren zu stehen. Auslöser dafür ist eine umfassende Strafrechtsreform, welche im April dieses Jahres das rumänische Parlament passiert hat.

© Sandro Weltin / Council of Europe

Bosnien-Herzegowinas (un)mögliche Wahl: Eine rechtspolitische Analyse

In Bosnien und Herzegowina (BuH) fanden im Oktober 2018 Wahlen statt. Gewählt wurden (1) die drei, verschiedenen Ethnien zugehörigen, Mitglieder der Präsidentschaft, (2) das gesamtstaatliche Parlament von BuH, (3) das Parlament der Entität: Föderation von BuH, (4) die Versammlung der 10 Kantonsparlamente in der Föderation, (5) der Präsident und der Vizepräsident der Entität: Republik Srpska (RS) sowie (6) die Nationalversammlung der RS. Jedoch wäre es zutreffender zu sagen, dass die Wahlen in BuH auch jetzt noch nicht ganz abgeschlossen sind, da das Parlament von BuH und das Parlament der Föderation von BuH immer noch nicht vollständig konstituiert sind. Wie kann es sein, dass die Wahlen immer noch andauern, obwohl sie doch im Oktober 2018 stattfanden? Die Antwort ist im komplexen Wahlrecht in BuH und in einer Entscheidung des bosnischen Verfassungsgerichts zu finden. Nachfolgend stellen wir kurz das komplexe Wahlrecht und danach eine (umstrittene) Entscheidung des Verfassungsgerichts dar.

Dan Nevill / flickr / CC BY-ND 2.0

Die rumänische Ratspräsidentschaft der EU

Im Zeichen des Konflikts um den Rechtsstaat

Am 1. Januar 2019 hat Rumänien für sechs Monate die Ratspräsidentschaft der EU übernommen. Belastet wird sie jedoch durch Konflikte um den Rechtsstaat und die Unabhängigkeit der Justiz. Dabei handelt es sich zugleich um einen Institutionengegensatz zwischen dem Staatspräsidenten, der das Land im Europäischen Rat vertritt, und der Regierung aus der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und der Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE), die Rumänien im Ministerrat vertritt.

Neuer Fortschrittsbericht der EU-Kommission zum Reformprozess Bulgariens und Rumäniens unter dem Kooperations- und Kontrollverfahren

Im Zuge des EU-Beitritts von Bulgarien und Rumänien am 1.1.2007 wurde die EU-Kommission mit der Schaffung eines Kooperations- und Kontrollverfahrens betraut, welches den Reformprozess zu verbliebenen Defiziten in den Bereichen Unabhängigkeit der Justiz und Korruptionsbekämpfung – sowie darüber hinaus organisierter Kriminalität im Falle Bulgariens – begleiten soll. Seitdem werden die Reformbemühungen in den beiden Ländern von der Kommission in jährlichen Fortschrittsberichten überprüft und entsprechend der Vorgaben, den sogenannten Benchmarks, Empfehlungen für weitere Reformmaßnahmen formuliert. Die am 13. November 2018 veröffentlichten Berichte bescheinigen Bulgarien zumindest einige Fortschritte und die Kommission gibt sich optimistisch, dass das Verfahren bald abgeschlossen sein wird, während für Rumänien eine Negativentwicklung konstatiert wird und der Bericht eine ganze Reihe neuer Empfehlungen aufstellt. Die Kritik aus Brüssel kommt nicht überraschend. Jedoch birgt der Bericht angesichts der anstehenden rumänischen EU-Ratspräsidentschaft und der innenpolitischen Lage politischen Sprengstoff.

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