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EinStein für Afrika – Ein Projekt des Albert-Einstein-Gymnasium in Ravensburg

by Julia Löw

KAS Praktikantin aktiv für Durban

Julia Löw, ehemalige Schülerin des Albert-Einstein-Gymnasiums, war anlässlich des Projekts “EinStein für Afrika” in Südafrika. Das durch die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützte Projekt des Albert-Einstein-Gymnasiums in Ravensburg initierte eine Schulpartnerschaft zwischen dem Ravensburger Gymnasium und der Okumhlophe High School im Umlazi Township in Durban.

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Die Konrad-Adenauer-Stiftung vermittelte dem Ravensburger Gymnasium die Schule in Südafrika und war für die Kommunikation zwischen den Schulen und dem Democracy Development Programme (DDP) zuständig. Sina Hener, ebenso Gründerin des Projekts und ehemalige Schülerin des Albert-Einstein-Gymnasiums, wird der Okumhlophe High School im September weitere Spendengelder überreichen.

Im Unterrichtsfach „Projektmanagement“, das am Albert-Einstein-Gymnasium in Ravensburg für die Jahrgangsstufe 12 im Rahmen eines Seminarkurses angeboten wird, schlossen sich Julia Löw und Sina Hener zu einem Zweierteam zusammen. Aufgabe war es, ein beliebiges Projekt auf die Beine zustellen, welches in dieser Form noch nicht existierte. Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in diesem Zeitraum entwickelten die beiden Schülerinnen das Projekt „EinStein für Afrika“. Dies lag der Projektidee zugrunde eine Schulpartnerschaft zwischen dem Albert-Einstein-Gymnasium in Ravensburg und der Okumhlophe High School im Township Umlazi in Durban aufzubauen. Währen des kompletten Projektverlaufs wurden sie von Dr. Böhler, Leiter des KAS Auslandsbüros in Südafrika, unterstützt.

Die 1993 gegründete Okumhlophe High School liegt außerhalb von Durban in der Provinz Kwazulu/Natal. Der derzeitige Direktor der Schule Mr RJ Jila und die stellvertretende Direktorin Mrs Gcabashe leiten zusammen die 43 Lehrkräfte umfassende Okumhlophe High School, die derzeit von rund 1400 – 1700 Schülern besucht wird. Für Direktor Mr RJ Jila ist die englische Sprache der Schlüssel zur Welt und einem besseren Leben. Trotzdem sind die finanziellen Mittel ein Hindernis dafür, Umlazis Township verlassen zu können, um ein Universitätsstudium aufzunehmen. Insbesondere versucht die Schule ihre Schüler in den Fächern Kunst, Musik und Kultur herausragend zu fördern. Durch die Tatsache, dass rund 80% der Schüler von HIV/Aids, Misshandlungen und/oder Armut betroffen sind, müssen die Lehrkräfte mehr als nur Lehrer für die Schüler sein. Die Schule hat eine notwendige Vertrauensebene geschaffen, wodurch die Schüler offen mit ihren Lehrern über ihre Probleme reden können.

Um das Projekt ins Rollen zu bringen, starteten Julia Löw und Sina Hener ihre erste Spendenaktion am Ostersamstag 2010. Mit der „Kaufland Aktion“ schafften sie die notwendige finanzielle Grundlage für weitere Spendenaktionen. Insgesamt 32 Schüler von Klasse 8 bis 12 halfen den Passanten im Kaufland in Ravensburg einen Tag lang an der Kasse ihre Einkaufswagen zu packen. Diese erste Spendenaktion brachte dem Projekt eine stolze Summe von 1.236,72 Euro ein.

Ein besonderes Highlight des Projekts war die Spende des Deutschen Fußballbundes DFB. Mit einem beiliegenden Brief von Joachim Löw spendete der DFB ein von allen Nationalspielern und Trainern signiertes Deutschlandtrikot für eine Versteigerung zugunsten des Projekts „EinStein für Afrika“. Das Trikot wurde schließlich zusammen mit dem Medienpartner Schwäbische Zeitung für 181 Euro versteigert.

Die schließlich größte und spektakulärste Spendenaktion war der Benefizabend am 7. Mai 2010 in der Mensa der Ravensburger Gymnasien. Nach einer Begrüßung mit Sektempfang wurde ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten. Die Turn- und Showgruppe der Schule gab eine Darbietung zu König der Löwen und der Kammerchor „The Einsteins“ sang ihr derzeitiges Michael Jackson Programm. Außerdem sorgten afrikanische Trommler für die richtige Stimmung im Saal und eine afrikanische Modeschau ließ den Abend ausklingen. Bewirtet wurde der ganze Abend von benachteiligten und schwer erziehbaren Jugendlichen des Berufsbildungswerk Adolf Aich.

Während der Weltmeisterschaft war das Projekt „EinStein für Afrika“ ebenso Teil von „Wir helfen Afrika – Die Initiative aus Baden-Würrtemberg“, die während der Weltmeisterschaft ehrenamtlich mit einem renommierten Ärzteteam und südafrikanischen Kliniken hilfsbedürftigen Kindern aus Afrika kostenfreie ärztliche Behandlungen zukommen ließ. Äquivalent zur Fussballweltmeisterschaft, an der 32 Nationalmannschaften teilnahmen, haben sich 32 Städte in Baden-Württemberg an dieser Aktion beteiligt. Aufgabe jeder teilnehmenden Stadt war es, mindestens 8.000 Euro für die Operation eines Kindes zu sammeln. Die Stadt mit dem höchsten Spendenbetrag bekam den Goldenen Fußballschuh - der als Zeichen für das Projekt um die ganze Welt ging - auf einer Gala von EU-Kommissar Günter Oettinger überreicht. Die Spendengelder des Projekts „EinStein für Afrika“ zählten am Ende ebenfalls zu dem Spendentopf der Stadt Ravensburg. Die Initiative trug dazu bei, dass Baden-Württemberg nicht nur die schönste, sondern auch hilfsbereiteste Fankurve Deutschlands war.

Insgesamt kamen Julia Löw und Sina Hener im Schuljahr 2009/2010 mit ihrem Projekt auf einen Spendenbetrag von 2.900 Euro, welcher direkt der Okumhlophe High School zukam. Seither wird die Schulpartnerschaft von der Schülermitverwaltung SMV des Albert-Einstein-Gymnasiums unter der Leitung zweier Lehrer, Herr Volz und Frau Bölke, betreut.

Im Schuljahr 2010/2011 gab es bereits eine SMV-Party für die Unterstufe zugunsten der Schulpartnerschaft. Weiterhin wird es in diesem Schuljahr Mitte Juli ein Schulfest inklusive Sponsorenlauf und Tombola am Albert-Einstein-Gymnasium geben, dessen Erlös ebenso direkt an die Okumhlophe High School geht.

Die zwei Initiatoren werden sich auch über ihre Schulzeit hinaus für das Projekt mit der Okumhlophe High School engagieren.

Als erste Ravensburgerin besuchte Julia Löw zusammen mit Quinton Kippen und Nontobeko Mbatha von DDP Durban nun am 20. Juni 2011 die Okumhlophe High School. Nach der Begrüßung durch Direktor Mr RJ Jila folgte eine Einlage des Schulchors. Weiterhin wurden Julia Löw bei ihrem Besuch der Schule die Schuluniform und weitere Geschenke als Dankeschön überreicht. Anschließend besuchte sie zusammen mit einigen Schülern und Lehrkräften ein Klassenzimmer, welches mit neuen Tischen durch die Spendengelder ausgestattet wurde. „Über die herzliche Begrüßung der Schüler und der Lehrerschaft habe ich mich sehr gefreut. So viel Begeisterung aufgrund meines Besuchs habe ich nicht erwartet. Es war ein gutes Gefühl zu sehen, dass man mit solch einem Projekt, so vielen Kindern ein Lächeln in das Gesicht zaubern kann“, sagte Julia Löw nach ihrem Besuch.

Im September wird auch Sina Hener Südafrika und die Okumhlophe High School im Rahmen ihres FSJ besuchen und dabei die Spendengelder des Schuljahres 2010/2011 überreichen.

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Jennifer Howe (geb. Schuster)

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