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Das Ungesehene sichtbar machen - ein Blick auf die europäische Kulturhauptstadt Chemnitz

„C the Unseen“ - so lautet der offizielle Slogan des Kulturhauptstadt-Programms der Stadt Chemnitz, die sich 2025 als Kulturhauptstadt Europas präsentiert. Doch was wird, kann und soll Kultur sein für eine Stadt, deren Image auch von Rechtsextremismus, den Herausforderungen des Strukturwandels und postsozialistischem Erbe geprägt ist? Ein Seminar der Begabtenförderung unter der Leitung von Kristina Devine spürte vom 12. – 15. Juni 2025 diesen Fragen nach.Am Abendhimmel, den Karl-Marx-Kopf im Rücken, balanciert eine Person auf einer Slackline zwischen zwei Hochhäusern – Teil des Kosmos-Festivals. Was 2018 als „Wir-sind-mehr“-Konzert begann, hat sich zu einem festen Termin im Chemnitzer Juni entwickelt: Musik trifft auf politische Diskussion, Kunst auf Sport – mitten in der Stadt.  Im Rahmen des Seminars der Konrad-Adenauer-Stiftung durften wir vom 12. bis 15. Juni 2025 die Kulturhauptstadt Europas entdecken. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es der erste Besuch in Chemnitz. Aber auch jene, die aus der Region kommen, merkten schnell: Hier tut sich etwas. Eine Stadt, die oft vorschnell abgestempelt wird, stellt sich heute selbstbewusst der Frage nach ihrer Identität – sichtbar, hörbar, spürbar. Wie aus einer mutigen Idee ein konkretes Kulturprogramm wird, schilderte Pascal Anselmi, Projektmanager der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH. Von der Bewerbung bis zum laufenden Großprojekt war er eng involviert – und gab Einblicke in das rasante Teamwachstum sowie in die komplexe Abstimmung zwischen EU, Bund, Land und Stadt. Die Diskussionen und Fragen nahmen wir mit – etwa zur IHK Chemnitz, wo Kathleen Spranger und Altstipendiat Dr. Sebastian Liebold mit uns über die Rolle von Kultur für die wirtschaftliche Zukunft der Region sprachen. Oder in das Europa-Projektbüro der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, wo wir uns mit Katja Meier MdL und Oliver Schenk MdEP über sächsisch-polnische Beziehungen, die EU-Ratspräsidentschaft Polens und Fragen europäischer Verantwortung austauschten. Wie Kunst gesellschaftliche Komplexität sichtbar machen kann, zeigte sich eindrucksvoll in ehemaligen Industriehallen. In Anwesenheit der Künstlerin erlebten wir Martina Geiger-Gerlachs Fotoarbeit „Das Parlament träumt“ – ein starkes Plädoyer für europäische Zusammenarbeit und ein Beispiel dafür, wie Kunst politische Räume neu öffnen kann. Besonders bewegte uns die Frage: Was bleibt von Chemnitz 2025? Welche Menschen werden auch nach dem Titeljahr kulturell aktiv sein? Welche Ideen verstetigen sich – besonders mit Blick auf demokratische Teilhabe? Vieles wird sich an Resonanz und öffentlicher Wahrnehmung messen lassen, auch wenn manche Weichenstellungen noch offen sind. Wir kamen mit vielen Fragen – und gingen mit einem geschärften Blick auf Chemnitz: auf seine Industriegeschichte, seine Brüche, seine Erneuerung. So vielfältig wie die Stadt selbst sind auch die Wege, sie als Kulturhauptstadt zu erleben – in unserem Fall im besten Sinne zu Fuß. Das Seminar ließ uns Chemnitz ins Herz schließen: als Ort mit Reibung, Potenzial und dem Mut, entdeckt zu werden.

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Am Abendhimmel, den Karl-Marx-Kopf im Rücken, balanciert eine Person auf einer Slackline zwischen zwei Hochhäusern – Teil des Kosmos-Festivals. Was 2018 als „Wir-sind-mehr“-Konzert begann, hat sich zu einem festen Termin im Chemnitzer Juni entwickelt: Musik trifft auf politische Diskussion, Kunst auf Sport – mitten in der Stadt.

Im Rahmen des Seminars der Konrad-Adenauer-Stiftung durften wir vom 12. bis 15. Juni 2025 die Kulturhauptstadt Europas entdecken. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es der erste Besuch in Chemnitz. Aber auch jene, die aus der Region kommen, merkten schnell: Hier tut sich etwas. Eine Stadt, die oft vorschnell abgestempelt wird, stellt sich heute selbstbewusst der Frage nach ihrer Identität – sichtbar, hörbar, spürbar.

 

Wie aus einer mutigen Idee ein konkretes Kulturprogramm wird, schilderte Pascal Anselmi, Projektmanager der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH. Von der Bewerbung bis zum laufenden Großprojekt war er eng involviert – und gab Einblicke in das rasante Teamwachstum sowie in die komplexe Abstimmung zwischen EU, Bund, Land und Stadt.

 

Die Diskussionen und Fragen nahmen wir mit – etwa zur IHK Chemnitz, wo Kathleen Spranger und Altstipendiat Dr. Sebastian Liebold mit uns über die Rolle von Kultur für die wirtschaftliche Zukunft der Region sprachen. Oder in das Europa-Projektbüro der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, wo wir uns mit Katja Meier MdL und Oliver Schenk MdEP über sächsisch-polnische Beziehungen, die EU-Ratspräsidentschaft Polens und Fragen europäischer Verantwortung austauschten.

 

Wie Kunst gesellschaftliche Komplexität sichtbar machen kann, zeigte sich eindrucksvoll in ehemaligen Industriehallen. In Anwesenheit der Künstlerin erlebten wir Martina Geiger-Gerlachs Fotoarbeit „Das Parlament träumt“ – ein starkes Plädoyer für europäische Zusammenarbeit und ein Beispiel dafür, wie Kunst politische Räume neu öffnen kann.

 

Besonders bewegte uns die Frage: Was bleibt von Chemnitz 2025? Welche Menschen werden auch nach dem Titeljahr kulturell aktiv sein? Welche Ideen verstetigen sich – besonders mit Blick auf demokratische Teilhabe? Vieles wird sich an Resonanz und öffentlicher Wahrnehmung messen lassen, auch wenn manche Weichenstellungen noch offen sind.

 

Wir kamen mit vielen Fragen – und gingen mit einem geschärften Blick auf Chemnitz: auf seine Industriegeschichte, seine Brüche, seine Erneuerung. So vielfältig wie die Stadt selbst sind auch die Wege, sie als Kulturhauptstadt zu erleben – in unserem Fall im besten Sinne zu Fuß. Das Seminar ließ uns Chemnitz ins Herz schließen: als Ort mit Reibung, Potenzial und dem Mut, entdeckt zu werden.

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Sobre esta serie

La Fundación Konrad Adenauer, sus talleres de formación, centros de formación y oficinas en el extranjero ofrecen anualmente miles de eventos sobre temas cambiantes. Le informamos en www.kas.de acerca de una selección de conferencias, eventos, simposios etc. , de forma actual y exclusiva. Aquí, usted encuentra, además de un resumen en cuanto al contenido, materiales adicionales como imágenes, manuscritos de diálogos, vídeos o grabaciones de audio.

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