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Sehr geehrte Damen und Herren,
„Traditionsstiftung und Traditionspflege sind dynamisches und niemals abgeschlossenes Handeln, das sich allen Versuchen entzieht, es zentral oder dauerhaft festlegen zu wollen.“ So steht es in dem neuen Traditionserlass für die Bundeswehr, der im März 2018 mit der Unterzeichnung durch die Verteidigungsministerin in Kraft gesetzt wurde.
Obwohl eine „dauerhafte“ oder „zentrale“ Festlegung von Tradition unmöglich sei, erfolgt genau das jedoch durch den Erlass. Denn er legt fest, was traditionswürdig ist oder sein kann und was, wie etwa die Truppenverbände der Wehrmacht und der NVA, nicht. Nur noch einzelne Angehörige der Wehrmacht und NVA können nach eingehender Prüfung Aufnahme in das „Traditionsgut“ finden. Wir wollen fragen:
-Hat eine Nation nicht automatisch Tradition? Oder kann man sich Tradition „basteln“?
-Muss Tradition nicht in negativen wie positiven Teilen angenommen werden?
-Wie sollen Soldaten auf eine Tradition reagieren, die ihre eigenen Ur- und Großväter als „traditionsunwürdig“ betrachtet?
-Welche Werte und Grundorientierungen sollen durch die Traditionspflege hervorgehoben werden?
Über diese Fragen wollen wir mit dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, dem sicherheitspolitischen Sprecher der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Deutschen Bundestages, dem Inhaber des Lehrstuhls für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt der Universität Potsdam und Ihnen diskutieren.
Herzliche Einladung!
Stephan Raabe, Konrad-Adenauer-Stiftung
Prof. Dr. Sönke Neitzel, Lehrstuhl Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt
Johannes Lay, Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.
Dr. Kurt Hecht, Gesellschaft für Sicherheitspolitik, Sektion Potsdam
Jörg Schiller, Oberstleutnant d.R., Landesgruppe Brandenburg Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.