Vom 11. bis 18. Mai 2003 hielt sich Frau Conny Mayer auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Benin auf. Anlass war ein internationales Seminar mit dem Thema „Politische Stabilität und Entwicklung: Der Beitrag der christlichen Soziallehre“, auf dem Frau Mayer ein Referat vortrug mit dem Titel: Das Recht auf politische und wirtschaftliche Interventionen aus humanitären Gründen.

Mehr über die Konferenz.

Frau Mayer wurde 2002 in den Deutschen Bundestag gewählt und ist Mitglied des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Dort ist sie Berichterstatterin für Westafrika. Außerdem ist sie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Anlässlich des Beiprogramms traf Frau Mayer u.a. mit Staatsminister Bruno Amoussou sowie dem Präsidenten des Wirtschafts- und Sozialrates, Raphiou Toukourou, zu Gesprächen über die deutsch-beninische und euro-afrikanische Kooperation und die politische Lage in Benin und der Region zusammen. Bei einem Treffen mit dem Präsidium der Partei „Parti National Ensemble“ (PNE) ging es u.a. um Fragen des Selbstverständnisses afrikanischer Parteien.

Frau Mayer mit Staatsminister B. Amousso (links), dem Architekten und starken Mann der Mouvance Présidentielle

Auf der Tagesordnung stand ebenso ein Treffen mit den Vertretern der deutschen EZ-Organisationen GTZ und DED sowie des Forschungsprogramms IMPETUS. Zusätzlich informierte sich Frau Mayer bei der Benin-Sektion von Plan International über deren Kinderförderungsprogramm im Lande.

Um einen praktischen Einblick in Projekte der EZ zu geben, wurde ein TZ-Projekt in Bohicon, etwa 1,5 Fahrtstunden nördlich von Cotonou, besucht. Dort unterstützt die GTZ im Auftrag der Bundesregierung seit vielen Jahren ein Sägewerk (» Fotos), das von einer Teakholzplantage (» Fotos), die im Rahmen eines TZ-Umweltprojekts (im Unterauftrag durch die Deutsche Forst Service GmbH, Freiburg implementiert) betreut wird, mit Schnittholz versorgt wird. Das Umweltprojekt stellt neben der Erhaltung eines kleinen Naturwaldreservats die nachhaltige Nutzung der Ressource Holz sicher (ökologisch orientiertes Forstmanagement), ebenso wie die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung unter sozio-ökonomischen Aspekten (Schaffung von Arbeitsplätzen und Anpassung an örtliche Gegebenheiten).

Anl. eines Besuchs des KAS-Partners „Centre Afrika Obota“ (CAO) bekam Frau Mayer einen First Hand Einblick in die Arbeit einer Organisation der Zivilgesellschaft (Nichtregierungsorganisation / NRO) in Benin. Da Frau Mayer bereits früher in Kapstadt/Südafrika bei einer NRO gearbeitet hat, war die Diskussion mit den Mitgliedern von CAO für sie besonders interessant.

Bei CAO griff sie, von Beruf City Managerin, dieses Mal sogar zum Filzstift.

Weiterhin fand ein Gespräche mit dem Leiter der EU-Delegation in Cotonou, Franco Nulli, statt über die multilaterale EZ sowie das EU-Programm in Benin.

Einer der vielen Höhepunkte war Frau Mayers Teilnahme an der von der KAS zusammen mit den Partnern CAO und beninisches Fernsehen ORTB produzierten politischen Sendung „Entre-Nous“. Diese seit fast 10 Jahren alle 14 Tage ausgestrahlte Diskussionsrunde mit gesellschaftskritischen Situationssketchen erfreut sich in der beninischen Bevölkerung größter Popularität. Dort werden heikle gesellschaftspolitische Themen aufgegriffen. » Fotos

Anlässlich eines Empfangs der Deutschen Botschaft hatte Frau Mayer darüber hinaus die Chance, neben in Benin tätigen Deutschen eine große Anzahl beninischer Vertreter des politischen, wirtschaftlichen sowie klerikalen Lebens zu treffen. Die Deutsche Botschaft war darüber hinaus bei allen politischen Terminen durch Ihren Chargé d’Affaires, Herrn Stephan Roeken, vertreten.

Auch hatte sie Gelegenheit, am UNESCO Lehrstuhl für Menschenrechte der Nationaluniversität Abomey-Calavi, einem Partner der KAS, mit von der Stiftung geförderten Stipendiaten der Region zusammenzutreffen. Im Beisein des Lehrstuhlinhabers Prof. Théodore Holo gab sie einen Einblick in die Aufgaben und Ziele des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestag. Daran an schloss sich eine lebhafte Diskussion mit den Studenten.

Frau Mayer mit Studenten und Lehrstuhlinhaber Prof. T. Holo (rechts neben Fr. Mayer), Außenminister unter der Regierung Soglo (1990-95)

Am Samstag interviewte der deutsch sprechende Journalist Charlemagne Wadia Frau Mayer für die einmal in der Woche erscheinende deutsche Seite der Tageszeitung „Matinal“. » zum Interview

Abgerundet wurde das Programm durch einen Besuch im Königspalast von Abomey, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Dort hat Frau Mayer neben traditionell-kulturellen Eindrücken auch einen kleinen Einblick in die verborgene Welt des Voodoo erhalten. Nicht zuletzt wird man dort auch zwangsläufig mit der Frage der Sklaverei konfrontiert, was direkt zur » La Porte de non-retour in Ouidah führt.

Am Sonntag wurde dann zum endgültigen Abschluss eine Bootsfahrt zum Pfahldorf Ganvie (das "Venedig" Benins) durchgeführt.

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Fotos: CAO (2) Klaus D Loetzer; restliche (2) Eugen Reiter