In Zusammenarbeit mit der NRO "SOS* Civisme – Niger", die selbst ein Ergebnis der langjährigen Stiftungsarbeit in der Region ist (neben "SOS Civisme – Niger" gibt es in allen PBWA-Projektländern "SOS Civisme" Landesverbände) hat die KAS in der Vergangenheit mehrere Seminare und Workshops mit Frauen in einem Außenbezirk Niameys durchgeführt. Dieses Engagement hat dazu geführt, dass die Frauen eigenständig ein Kreditprogramm entwickelt haben und damit an die Weltbank (WB) herangetreten sind. Die WB hat diese Initiative gerne aufgegriffen, da sie es – neuerdings – vorzieht, ihre Programme in den Kontext anderer Aktivitäten zu stellen. Die Kredite sollen für Einkommen schaffende Maßnahmen verwendet werden und damit eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der Lebensverhältnisse dieser benachteiligten gesellschaftlichen Gruppe bilden.

Das Frauencenter in Niamey III

Am 3. Juli 2003 war es dann soweit: Im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde wurde das Programm im Beisein von Vertretenen des Staates und der Kommune sowie den betroffenen Institutionen Weltbank, KAS und SOS Civisme und natürlich den Frauen selbst offiziell auf den Weg gebracht.

Der Ortsbürgermeister von Niamey III bei seiner Ansprache

Es zeigt sich immer wieder, dass ohne grundlegende staatsbürgerliche Bildung -- die für uns im Norden in Form von Sozialkunde oder wie auch immer bezeichnet in der Schule eine Selbstverständlichkeit ist -- wirtschaftliche und technische Probleme nicht nachhaltig gelöst werden können. Das gilt beispielsweise auch für einen Bereich wie die Dezentralisierung, wo ohne das staatsbürgerlich verantwortliche und bewusste Verhalten auf Kommunalebene alle rein technischen Unterstützungsprogramme (z.B. für Bürgermeister u. Gemeinderäte) mittel- bis langfristig ins Leere laufen.

• SOS = Savoir Oser se Solidariser (wissen, wagen, solidarisieren)