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Monitor Wahl- und Sozialforschung

Die digitale Spaltung der Gesellschaft

Ergebnisse aus einer repräsentativen Umfrage zu Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist bei vielen Menschen noch nicht im Alltag angekommen. Besonders ältere Menschen und Befragte mit niedrigen Bildungsabschlüssen sind mit Anwendungen von KI im Alltag nicht vertraut. Vermutlich beruhen die Unterschiede darauf, dass Jüngere und Befragte mit einem hohen formalen Bildungsniveau KI beruflich nutzen könn(t)en. Technik, Digitalisierung und KI werden nicht als Verheißung, aber auch nicht als Schrecken empfunden.

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Mit der Verbreitung von Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) beruhen, hat die Digitalisierung der Gesellschaft eine neue Stufe erreicht. Wie KI in der Bevölkerung wahrgenommen und bewertet wird, untersucht eine repräsentative Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Einige Ergebnisse:

  • Etwas über die Hälfte (59 Prozent) geben an, schon einmal eine Übersetzung mit KI genutzt zu haben. Etwas weniger (43 Prozent) haben schon einmal einer KI, zum Beispiel ChatGPT, eine Frage gestellt.
  • Ein erster bewusster Kontakt mit KI ist nach Alter und Bildung sehr ungleich verteilt. Die Älteren (ab 60 Jahre) haben mit 17 Prozent deutlich seltener schon einmal einer KI eine Frage gestellt, als die jüngste Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren, die zu 80 Prozent schon einmal einer KI eine Frage gestellt haben. Zwischen Menschen mit Abitur und Menschen mit Volks- oder Hauptschule ist der Unterschied ähnlich groß.
  • Bei den Einstellungen sind die Übergänge von Digitalisierung und KI fließend. Insgesamt zeichnet sich ein Bild verhaltener Offenheit gegenüber Technik, Digitalisierung und KI ab. Es gibt weder nennenswerte Euphorie noch große Ängste oder Sorgen.
  • Eine Mehrheit von 59 Prozent ist der Ansicht, Digitalisierung mache unsere Arbeit leichter. Insbesondere die Hoffnung auf Hilfe im Alter wird mit Technik verbunden (55 Prozent). Für 26 Prozent sind die Entwicklungen der KI mit Angst verbunden, bei Digitalisierung sind es mit 21 Prozent nur unwesentlich weniger.
  • Die Einstellungen zur Digitalisierung sind seit 2021 stabil geblieben (siehe „Digitale Innovationkultur – offen oder kritisch?“)
  • Auch bei den Einstellungen gibt es sehr deutliche Unterschiede nach Alter und Bildungsabschluss. Dass Digitalisierung unsere Arbeit leichter mache, meinen 73 Prozent von allen mit Abitur, aber nur 48 Prozent jener mit Volks- oder Hauptschulabschluss.

Insgesamt scheinen große Teile der Bevölkerung noch keine konkreten Erfahrungen mit KI gemacht zu haben. Dies gilt allerdings nicht für die Jüngeren. Von ihnen haben fast alle verschiedene KI-Anwendungen schon einmal ausprobiert. Die Einstellungen zu Digitalisierung und KI sind ebenfalls stark abhängig vom Alter und dem Bildungsabschluss. Jüngere und Menschen mit höheren formalen Bildungsabschlüssen sind zu deutlich höheren Anteilen schon einmal einer KI-Anwendung begegnet und ihre Einstellungen zu Digitalisierung und KI sind deutlich positiver. 

 

Lesen Sie die gesamte Studie „Die digitale Spaltung der Gesellschaft“ hier als PDF.

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Kontakt

Dr. Viola Neu

Dr

Stellvertretende Leiterin Analyse und Beratung,
Leiterin Wahl- und Sozialforschung

viola.neu@kas.de +49 30 26996-3506

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Über diese Reihe

Die Publikationen des Monitors Wahl- und Sozialforschung sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.