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Armenisch-Iranische Wirtschaftsbeziehungen im Kontext regionaler Entwicklungstrends

Pressekonferenzserie "Wirtschaftspolitische Herausforderungen Armeniens"

Im Rahmen der diesjährigen Pressekonferenzserie „Wirtschaftspolitische Herausforderungen Armeniens” führte die KAS in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsjournalistenverband die zweite Pressekonferenz zum Thema „Die Armenisch-Iranischen Wirtschaftsbeziehungen im Kontext regionaler Entwicklungstrends” durch.

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Die Aufhebung der Sanktionen gegenüber dem Iran hat für Armenien neue Entwicklungschancen im Bereich Wirtschaft, Handel und Industrie eröffnet. Beide Staaten sondieren die Möglichkeiten, um zukünftig bessere Wirtschaftsbeziehungen miteinander zu entwickeln und beispielsweise die Zollbestimmungen für Import- und Exportwaren zu erleichtern.

Armenien sollte in diesem Prozess jedoch aktiver auftreten und entschiedener eigene Schritte vorantreiben. Denn bereits heute versuche der Iran aufgrund der zögerlichen Haltung seines armenischen Partners Aserbaidschan als Transitland zu nutzen, warnte die Expertin Gohar Iskandaryan. Außerdem könnte zusätzlich die Mitgliedschaft der Republik Armenien in der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion die tatsächliche wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Iran behindern. Hierzu ergänzte die Expertin jedoch, dass der iranische Markt für Armenien auch als eine attraktive Alternative gegenüber dem russischen Markt erachtet werden kann.Um die Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran zu vertiefen und die Potenziale voll auszuschöpfen würden in der armenischen Gesetzgebung jedoch viele Änderungen und Ergänzungen notwendig werden und auch zwischenstaatliche bilaterale Vereinbarungen beschlossen werden.

Im Rahmen des Pressekonferenz wurde deutlich, dass die Diskussion in Georgien, iranisches Gas zu importieren, als Präzedenzfall für Armenien dienen könnte. Das Gas aus dem Iran ist für den Wettbewerb in der Region nur dienlich und niedrige Preise können das bislang herrschende "Preisdiktat" von russischer und aserbaidschanischer Seite verhindern. Der Gasliefervertrag zwischen Russland und Armenien mit einer Laufzeit bis 2023 macht die Aussicht auf einen Gas-Deal mit dem Iran im Moment jedoch unmöglich.

Der Iran selbst hat hingegen bereits mehrmals betont, dass das Land daran interessiert sei, die Beziehungen zur Eurasischen Wirtschaftsunion zu stärken und den Binnenmarkt zu penetrieren. In diesem Falle würde Armenien als Transitland dienen. Armenien alleingenommen, so der Tenor während der Pressekonferenz, sei als Markt grundsätzlich zu klein und dementsprechend weitestgehend uninteressant für den Iran. Größere Investitionen blieben dringend nötig, um den Markt attraktiver zu machen. Im armenisch-iranischen Kooperationsfeld tätige jedoch nur der Iran derart Investitionen, während Armenien dazu noch längst nicht in der Lage ist. Dies führe folglich auch dazu, dass der Iran seinen investitionsstarken und stärker entwickelten Partner Aserbaidschan bevorzuge, so die einhellige Meinung der Experten.

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