Lesung
Details
Veranstaltung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus
am 27. Januar 2011, in Wismar, Beginn 11.50 Uhr
In der NS-Zeit starben mehr als 200 000 kranke und behinderte Menschen einen gewaltsamen Tod. ‚Euthanasie’ – oder ‚schöner Tod’ war dabei die Legitimations- und Tarnformel für ein staatlich organisiertes Mordprogramm. Zu den Opfern gehörten auch etwa 5 000 behinderte Kinder und Jugendliche, die im Rahmen der ‚Kindereuthanasie’ erfasst wurden.
Alle verband eine Gemeinsamkeit: Sie wurden von Ärzten als ‚bildungs- und arbeitsunfähig’ und somit als ‚lebensunwert’ eingestuft.
Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus soll in einer Lesung aus ‚Die Welt da drinnen’ und anschließendem Gespräch mit der Schriftstellerin Helga Schubert an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnert und zur Wachsamkeit gemahnt werden.
Die Autorin
Helga Schubert
, 1940 in Berlin geboren, veröffentlichte in der DDR neben zahlreichen Kinderbüchern Prosatexte, die auf stilistisch ungewöhnlich präzise Art Schicksale aus dem DDR-Alltag schilderten.
Für ihre schriftstellerische Leistung erhielt Helga Schubert hochkarätige Auszeichnungen: den Hans-Fallada-Preis, den Heinrich-Mann-Preis
und den Heinrich-Greif-Preis, außerdem den Drehbuchpreis auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für "Die Beunruhigung"
sowie 1991 die Ehrendoktorwürde - Doctor of humane letters der Purdue-University/USA.
1977 begann sie ihre freiberufliche Arbeit als Schriftstellerin, arbeitete jedoch nebenbei noch weitere zehn Jahre als Familienberaterin.
Seit 1975 gibt es neben Berlin für Helga Schubert einen zweiten Wohn- und Arbeitsort in Nordwestmecklenburg.
Bedeutende Werke von Helga Schubert sind u. a. "Lauter Leben" (1975), "Die Beunruhigung" (1982), "Judasfrauen" (1990) und "Die Welt da drinnen" (2003).
"Die Welt da drinnen"
In ihrem Roman geht die Autorin den Machenschaften von Ärzten und Pflegern in einer Schweriner Nervenklinik auf den Grund. 1941 wurden dort im Rahmen nationalsozialistischer Euthanasie 179 Patienten als "lebensunwert" ermordet.
Helga Schubert spürt in ihrem Buch den Schicksalen der Getöteten ebenso wie den Motiven der Täter nach und sucht Lehren für die Gegenwart
Hinweise
Veranstaltungsort
Große Stadtschule - Geschwister-Scholl-Gymnasium
Schulstr. 9/11, 23966 Wismar
Veranstalter
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V, Landesbüro M-V, Bildungswerk Schwerin
Arsenalstr. 10, 19063 Schwerin, Tel. 0385 555 7050, Fax. 0385 555 7059
Kas-schwerin@kas.de, www.kas-schwerin.de
In Kooperation mit der Großen Stadtschule / Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar