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Veranstaltungsberichte

Die Grenze im Kopf - die Prägung des Denkens durch das Leben im totalitären System

von Bence Bauer, LL.M

20. Konrad-Adenauer-Vorlesung an der Andrássy Universität

Am Donnerstag, 18. Oktober 2012 konnten Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und Deutschsprachige Andrássy Universität Budapest (AUB) ein kleines Jubiläum feiern: Mit dem Vortrag „Die Grenze im Kopf – die Prägung des Denkens durch das Leben im totalitären System. Das Beispiel DDR“ der Gastprofessorin Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig von der Universität Passau (Professur für Politikwissenschaft: Politische Theorie und Ideengeschichte) wurde bereits die 20. Konrad-Adenauer-Vorlesung mit Blockseminar ausgerichtet. Auf der gut besuchten öffentlichen Abendveranstaltung nahmen 80 Gäste teil.

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In seiner Eröffnungsrede betonte der Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, Frank Spengler, die besondere Bedeutung der Vergangenheitsbewältigung. Der Repressionsapparat totalitärer Systeme müsse auch wissenschaftlich untersucht werden, um auch die dadurch verursachten heutigen Prägungen in post-totalitären Strukturen besser verstehen zu können. Der Dekan der Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften PD Dr. Hendrik Hansen würdigte in seiner Einführung den Werdegang und die Forschungsschwerpunkte von Frau Prof. Zehnpfennig.

Der Vortrag der Gastdozentin stand ganz im Zeichen der Erfahrungen mit der kommunistischen Diktatur in der DDR. Das politische System beanspruche für sich, über die Wahrheit an sich zu verfügen, so Prof. Zehnpfennig. Sie rekurrierte dabei auch auf die vielfältigen Beschränkungen, die eine Diktatur den Menschen aufzwänge – in erster Linie die Fixierung auf den "neuen Menschen" im Gegensatz zum "alten Menschen". Die Gesellschaft sei verängstigt und mutlos geworden, was in der Denkweise einen Niederschlag gefunden habe. Man könne daher am besten von einer sich stetig festsetzenden „Grenze im Kopf“ sprechen, so resümierte die renommierte Wissenschaftlerin. Es gelte also, nach der Überwindung der äußeren Grenze auch die innere Grenze zu bewältigen.

Nach dem Vortrag diskutierte das Auditorium ausführlich mit der Referentin, Teilnehmer der Budapester Gespräche wie auch Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die nächste Konrad-Adenauer-Vorlesung mit Blockseminar findet im Februar 2013 statt.

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Kontakt

Frank Spengler

Eröffnungsvortrag der 20. Konrad-Adenauer-Vorlesung durch Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Ungarn
PD Dr. Hendrik Hansen, Dekan der Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften bei seiner Einleitungsrede,... KAS Ungarn
auf der er Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Professorin an der Universität Passau (Lehrstuhl für Politikwissenschaft: Politische Theorie und Ideegeschichte), vorstellt. KAS Ungarn
Das Publikum lauschte den Worten der Referentin gespannt... KAS Ungarn
und beteiligte sich aktiv an der Diskussion. KAS Ungarn

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