Zur Begrüßung gab Ralf Altenhof, Leiter des Politischen Bildungsforums Bremen, einen Überblick über das Leben und Wirken des ersten deutschen Bundeskanzlers und betonte die von diesem vorgenommenen historischen Weichenstellungen.
Mit dem von ihm entwickelten Doku-Live-Format begründete Espenschied ein neues, innovatives Genre im Bereich der politischen Bildung und ist seit zehn Jahren europaweit mit Vorträgen auf Deutsch, Englisch und Französisch unterwegs. Espenschied nahm die Schülerinnen und Schüler mit Filmausschnitten, Bildern und eigenen Kommentaren im Bremer Kino „CineStar“ und im Kino „CineMotion“ in Bremerhaven auf eine spannende Zeitreise mit. Der am 05. Januar 1876 in Köln geborene Adenauer studierte in München, Freiburg und Bonn Rechtswissenschaften. Er ging in die Politik und wurde mit 41 Jahren zum Kölner Oberbürgermeister gewählt. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war schwierig. „Der Versailler Vertrag brachte den Frieden nicht“, erzählte Espenschied. Köln war zunächst von britischen Truppen besetzt, trotzdem gelangen Adenauer Modernisierungen wie zum Beispiel die Ansiedlung der Ford-Werke und anderer Industrien.
Die Nationalsozialisten vertrieben Adenauer 1933 nach 16 Jahren aus dem Amt, was ihn zur „politischen Untätigkeit verdammte“. Immer wieder wurde er in der NS-Zeit verhaftet und saß auch im KZ ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er in die Politik zurück, trat in die neu gegründete Christlich-Demokratische Partei (CDP) ein, aus der wenig später die CDU entstand. Überraschenderweise konnte sich die CDU mit 31 Prozent der Stimmen, 1,8 Prozent mehr als die SPD, in der ersten Bundestagswahl 1949 durchsetzen, und Adenauer wurde mit 73 Jahren der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. „Die Bundesrepublik war im Herbst 1949 alles andere als ein souveräner Staat – international nicht beliebt, und die Entscheidungen trafen immer noch die West-Alliierten“ sagte Espenschied.
Die Einheit des Landes galt als zentrales Ziel, auch für Adenauer, allerdings auf freiheitlich-demokratischer Basis und auf Augenhöhe mit den Alliierten. Ein glücklicher Zufall kam ihm im Mai 1950 entgegen. Der französische Außenminister Robert Schuman schlug vor, die Kohle- und Stahlproduktion Frankreichs und der Bundesrepublik einer gemeinsamen Organisation zu unterstellen, die auch anderen Ländern zum Beitritt offenstand. Adenauer sagte Schuman sofort zu: „Ich werde glücklich sein, wenn diese von mir seit 1925 verfolgten Gedanken verwirklicht werden“.
In den 1950er Jahren gelangen Adenauer weitreichende politische Erfolge, darunter die Rückkehr von vielen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion, die Einigung mit Frankreich über das Saarland, die Gründung der Bundeswehr, die Eingliederung in die NATO und die Verträge zur europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Er wusste: „Wenn die Demokratie erfolgreich sein soll, muss Deutschland auch wirtschaftlich erfolgreich sein“,sagte Espenschied. Unter Wirtschaftsminister Ludwig Erhard wurde die soziale Marktwirtschaft eingeführt, das Wirtschaftswunder folgte. Die meisten Grundlagen für das später wiedervereinigte Deutschland habe Adenauer gelegt, zum Beispiel die klare Westbindung der Bundesrepublik, die soziale Marktwirtschaft, die enge Beziehung zu Frankreich sowie die Einigung Europas. Espenschied mahnte: „Gerade heute, wo Europa auf der Kippe steht, müssen wir uns verdeutlichen: Wir sind nur erfolgreiche Deutsche, wenn wir auch erfolgreiche Europäer sind. Abschottung hat uns kein Glück gebracht, sondern Krieg“.
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Bremen Deutschland