„Wir organisieren um die Übel herum“
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Der Bildungsforscher zitierte eine Statistik, nach der die Wahrscheinlichkeit die Hochschulreife zu erlangen für ein Kind aus einer Akademikerfamilie bei 80 Prozent liegt, bei Kindern einer Nicht-Akademikerfamilie dagegen nur bei 20 Prozent. Diese soziale Schere zeigt sich laut Hemel auch an den privaten oder kirchlichen Schulen: „Obwohl diese Einrichtungen einen guten Ruf genießen, erreichen sie nur fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland – und vor allem solche, deren Eltern viel fördern.“ Deshalb plädierte er dafür, den Schulen ein bestimmtes Budget zur Verfügung zu stellen, weil diese noch am ehesten wüssten, bei welchen Kindern im Elternhaus das Geld fehle und wo unterstützt werden könnte.
Diesen Ansatzpunkt hob auch Marie Theres Kastner als familienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen hervor: „Unsere Schwierigkeit ist nicht die Eliten-Bildung, auch nicht das Mittelfeld. Unsere Schwierigkeit liegt bei den Kindern, deren Eltern nicht fördern, weil ihnen einfach die finanziellen Mittel fehlen. Der Staat hat sich um diese zu sorgen, die es alleine nicht können.“ Daher brauche die Bildung zusätzliches Geld in diesem Bereich.
Die finanzielle Problematik kommt allerdings nicht nur bei der Finanzierung von Bildungsmaßnahmen zum Tragen, sondern auch bei der Bezahlung der Erzieher und Lehrkräfte. Der Bundvorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft, Dr. Bernd Uwe Althaus, empfindet diese als zu gering: „Wie werden denn Lehrer und Erzieher, die sowohl Betreuer sind, als auch einen Bildungsauftrag erfüllen, in ihrer wöchentlichen Arbeit anerkannt? Das wären Peanuts, die hier etwas verändern, aber nicht mal diese ist man bereit zu leisten.“
Auf Aktivität drängt auch Rüdiger Sachau, der als Direktor der Evangelischen Akademie Berlin auf dem Podium saß: „Diese Bildungsdiskussion führen wir seit vielen Jahren, doch faktisch ist das Engagement weniger geworden, denn wir organisieren nur um die Übel herum, statt sie wirklich anzupacken.“
Doch oft liegt es nicht an dem mangelnden Willen etwas zu verändern, sondern am Geld. In den Fällen, in denen der Staat nicht mehr Mittel anbieten kann, könnte die Wirtschaft aushelfen. „Unternehmer fragen später bei Bewerbern nicht nur die Ressource Bildung ab, Wirtschaftunternehmen sind auch unter Umständen selbst Bildungsträger“, sagt Marie-Luise Dött als Bundesvorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer. In Duisburg werde derzeit beispielsweise eine Kindereinrichtung von der Wirtschaft finanziell getragen. Auch Duale Studiengänge seien ein Beispiel für die effiziente Rolle der Wirtschaft in der Bildung.
Anton Pfeifer, stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, mahnte in seiner Ansprache, dass Schulen nicht nur der reinen Wissensvermittlung dienen, sondern auch die Persönlichkeit bilden sollten. Würde die Priorität der Politik auf das Bildungswesen gelegt, dann solle es Pfeifer zufolge nicht nur fit machen, qualifizierte Fachkräfte abwerfen und Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum schaffen. „Es geht hierbei um viel mehr. Es geht darum, was für Personen in unserem Land herangebildet werden und dass diese die Fähigkeit vermittelt bekommen, die Zukunft gestalten zu können.“
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