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Ein Politiker aus Leidenschaft

Sophie Meiser

Rudolf Seiters präsentiert in Berlin seine Autobiografie „Vertrauensverhältnisse“

Rudolf Seiters präsentierte am Mittwoch seine vom Herder-Verlag herausgegebene Autobiografie „Vertrauensverhältnisse“. Sie erzählt die bewegte Lebensgeschichte des CDU-Spitzenpolitikers vom Kanzleramtschef, zum Bundesinnenminister, bis hin zu seiner jetzigen Tätigkeit als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Sein Weggefährte und Freund Wolfgang Schäuble erinnerte sich bei der Buchvorstellung in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin mit ihm.

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Ein außergewöhnlicher Politiker und Mensch

„Wer Seiters kennt, weiß, dass Politik kein schmutziges Geschäft ist. Für ihn ist Politik Leidenschaft“, betont Schäuble in seiner Laudatio. Er vereine vier wichtige Eigenschaften in sich, die ihn als Politiker und Menschen so außergewöhnlich machen: Sachverstand, politischer Instinkt, Zuverlässigkeit und schließlich Empathie, so der Bundesfinanzminister weiter. Darüber hinaus sei es das große Verantwortungsgefühl gegenüber seinem Land, welches ihn bis heute auszeichne. Wolfgang Schäuble spricht voller Respekt über seinen frühen Kabinettskollegen und Freund Rudolf Seiters. „Wer Seiters anschaut, sieht das Politik Dienst am Menschen ist, denn er ist ein herausragendes Beispiel dafür“, so Schäuble.

Die Wiedervereinigung – eine prägende politische Erfahrung

Wolfgang Schäuble und Rudolf Seiters sind sich einig: Die Wiedervereinigung Deutschlands sei der gemeinsame politische Höhenpunkt gewesen. So war Seiters im Jahr 1989 maßgeblich an der Aushandlung der Ausreisemöglichkeit der Prager Botschaftsflüchtlinge beteiligt. Desweiteren war er derjenige, der mit dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher auf den Balkon der westdeutschen Botschaft in Prag trat, um dort die Ausreisegenehmigung für Tausende DDR-Flüchtlinge zu verkünden. Die Ereignisse in der Prager Botschaft waren ein Meilenstein auf dem Weg zur Wiedervereinigung – und schließlich der Anfang vom Ende der DDR. Aus diesem Grund gehöre er auch zu den emotionalsten Momenten in seiner politischen Laufbahn, so Seiters. Die politischen Weggefährten Schäuble und Seiters erinnern sich aber auch daran, dass man bis zuletzt nicht an eine so schnelle Umsetzung der Wiedervereinigung geglaubt hat. Umso prägender sei diese Erfahrung dann schließlich für beide Politiker gewesen.

“Das Verhältnis zu Helmut Kohl

Im Jahr 1989 beruft Helmut Kohl Rudolf Seiters zum Chef des Bundeskanzleramtes. Seiters wird damit zu einem der engsten Vertrauten des damaligen Bundeskanzlers. Er selbst beschreibt sein Verhältnis zu Kohl als respektvoll: „Kohl vertraute einem und man hatte großen politischen Handlungsspielraum.“ Der Titel seiner Autobiografie „Vertrauensverhältnisse“ beziehe sich auch auf Seiters Beziehung zu Kohl. Weiterhin räumt Seiters mit dem Vorurteil auf, dass der Altbundeskanzler keinen Widerspruch ertrug. Man habe mit Helmut Kohl sehr wohl Alternativen diskutieren können. Wenn auch jeder Alternativvorschläge mit unterschiedlicher Schärfe vortrug, ergänzt Seiters mit einem kleinen Seitenhieb zu seinem Parteifreund Schäuble.

Der Rücktritt

Im Jahr 1991 folgt Seiters auf Wolfgang Schäuble als Bundesinnenminister. Nach dem Tod des gesuchten RAF-Terroristen Wolfgang Grams sowie eines Beamten der GSG9 bei einem Polizeieinsatz tritt Seiters schließlich von seinem Ministeramt zurück. In der Retrospektive skizziert Seiters seinen Rücktritt als schwere, aber richtige Entscheidung. „Ich habe es nie bereut“, resümiert er. Auch wenn sein Rücktritt nicht gefordert wurde, sei seine Entscheidung ein wichtiges Zeichen der Transparenz und ein Signal zur Beruhigung an die Bevölkerung gewesen. Auch sein Wegbegleiter Wolfgang Schäuble zollt Seiters noch immer Respekt für diese Entscheidung. Er habe Schaden vom Gemeinwesen nehmen und die Verantwortung im vollen Umfang tragen wollen.

„Vertrauensverhältnisse“

Für Wolfgang Schäuble ist der Titel der Autobiografie eine treffende Beschreibung des Menschen Rudolf Seiters: Vertrauensperson, Vollblutpolitiker, scharfer Analytiker und Humanist. Die Autobiografie sei ein lesenswertes Buch über einen außergewöhnlichen Menschen, lobt der Finanzminister weiter. Seiters selbst schließt die Buchpräsentation mit einem Blick auf die aktuelle Politik: Ein Ereignis wie die Wiedervereinigung wäre ohne ein intensives Vertrauensverhältnis der einzelnen Entscheidungsträger – wie Kohl, Mitterand, Bush und Gorbatschow – nicht zustande gekommen. Ob ein solches Vertrauensverhältnis zwischen den Entscheidungsträgern auch heute noch existierte, sei jedoch fraglich. "Vertrauensverhältnisse“ zeichnet nicht nur Seiters Lebenslinien nach, es ist zugleich auch eine wertvolle Momentaufnahme der jungen Geschichte des wiedervereinten Deutschlands.

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Berlin Deutschland