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活动情况介绍

Freiheit – Frieden – Einheit

Festakt zum 100. Geburtstag von Karl Carstens

Anlässlich des 100. Geburtstages am 14. Dezember 2014 würdigte die Konrad-Adenauer-Stiftung den ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens mit einer Festveranstaltung. Rund 800 Gäste kamen am 8. Dezember in den früheren neuen Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn.

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Der Vorsitzende Hans-Gert Pöttering freute sich, in diesem Rahmen an das Denken und Wirken von Karl Carstens erinnern zu können. Es sei eine Freude und Ehre, drei Amtsnachfolger von Karl Carstens zu begrüßen: Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und Volker Kauder, den Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der Präsident des Europäischen Parlaments a.D. erinnerte sich gern an einen sehr persönlichen Rat, den ihm Karl Carstens bei einer seiner Wanderungen durch das Emsland 1984 mit auf den Weg gegeben hatte: „Vergessen Sie Ihr ganzes politisches Leben nicht, dass es nur Fortschritte in Europa geben wird, wenn Frankreich und Deutschland zusammenhalten.“ Pöttering betonte seine Dankbarkeit über die aus dieser Keimzelle entstandene Wertegemeinschaft der Europäischen Union. Auch in Bezug auf die aktuelle Situation zwischen der EU und Russland mahnte er zur Wachsamkeit bei der Aufarbeitung der totalitären kommunistischen Vergangenheit. Bei aller notwendigen Partnerschaft zu Russland dürfe Europa seine Werte nicht verraten.

Bundespräsident Joachim Gauck hob mit tiefer Dankbarkeit in seiner Festrede hervor, dass es für ihn immer noch ein Geschenk der Geschichte sei, heute in einem wiedervereinten Deutschland seinen Dienst am Gemeinwesen zu verrichten. Karl Carstens gehöre zu jenen, die das Ziel der Wiedervereinigung in Freiheit im europäischen Rahmen nie aus den Augen verloren haben. Gauck erinnerte gern an das Amtsverständnis von Bundespräsident Karl Carstens (Amtszeit 1979-1984): bei aller Würde des Amtes die Bürgernähe nicht zu vergessen. Während seiner Wanderungen von der Ostsee bis zu den Alpen sei der Hanseat Tausenden Menschen begegnet, habe Zeitströme aufgenommen und Wärme und Herzlichkeit vermittelt – ganz im Bewusstsein, dass ein Amt Autorität auf Zeit verleiht und im Mittelpunkt der Souverän, also das Volk, stehen muss.

Carstens eigene Biographie spiegele ein deutsches Leben im 20. Jahrhundert wider. Geboren 1914, im Jahr des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, erlebte er die Mühen der Vaterlosigkeit und drohenden sozialen Abstieg, erarbeitete sich mit Fleiß und Einsatz eine berufliche Karriere. Selbst zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus gezwungen, zählte er zu den Männern und Frauen, die aus tiefer Schuld und moralischem Versagen ein neues Haus der Demokratie gebaut haben. Ihm war bewusst, dass nur ein unbedingtes Eintreten für die Demokratie und den Rechtsstaat Deutschland, für die Würde des Menschen in die Zukunft führen konnte. Als überzeugter Atlantiker vertrat er die Auffassung, dass nur eine Bindung an den Westen, an die Europäische Gemeinschaft und die NATO eine kraftvolle, gesicherte und demokratische Bundesrepublik ermöglichen werde. Für Carstens war der Kontinent mehr als eine Freihandelszone; er wollte dessen politische Einigung. Freiheit – Frieden –Einheit: Diese Wertetrias prägten Carstens politisches Handeln.

Bundespräsident Gauck wies abschließend auf den Respekt und die Zuneigung hin, die Carstens aus allen Schichten der Bevölkerung widerfuhr. Als Staatsoberhaupt sei er integrierend und aus dem christlichen Glauben schöpfend für die Idee des Gemeinwohls eingetreten. „Verneigen wir uns vor einem deutschen Demokraten und halten seine Leistung durch unser Verhalten als Staatsbürger in Ehren.“

Volker Kauder würdigte als einer der Nachfolger Karl Carstens in dessen Amt als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag (Amtszeit 1973-1976). Er erinnerte an den geschliffenen Redner, pointierte Aussagen, die Kraft seines Geistes. Karl Carstens wollte nie Politiker werden, gab aber dem Drängen nach und zog 1972 als politischer Seiteneinsteiger in den Deutschen Bundestag ein. Seine Rede zum Grundlagenvertrag galt als Meisterwerk – im Nachhinein betrachtet eine ungewollte Bewerbung für den Fraktionsvorsitz. Als dieser neu besetzt werden musste, gewann Carstens im ersten Wahlgang gegen die etablierten Politiker Gerhard Schröder und Richard von Weizsäcker. Der konservative Liberale führte die Fraktion in der schwierigen Zeit der Opposition, kämpfte gegen Sozialismus und für den Erhalt der Freiheit – denn: „Sozialismus führt in seiner letzten Konsequenz zur Vernichtung der Freiheit“, so Carstens 1975. Als Vertreter der gesamten CDU/CSU-Bundestagsfraktion verneigte sich Kauder vor Carstens Lebenswerk und dankte, dass er die Fraktion – „wenn auch nur kurz, aber doch kräftig“ – geführt hat.

Nachdenklich begann der Präsident des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Norbert Lammert, seine Schlussworte. Er führte den Zuhörern vor Augen, welch weiten Weg Deutschland und Europa seit dem 14. Dezember 1914, dem Geburtstag von Karl Carstens, zurückgelegt haben. 100 Jahre danach sei man von den damaligen Verhältnissen im eigenen Land weit entfernt und nun doch wieder in deren Nähe gerückt, von denen vor einem Jahr undenkbar war, wieder damit befasst zu sein. Lammert erinnerte, dass der mutwillige Verstoß gegen nationale Selbstbestimmung und territoriale Integrität in verhängnisvoller Weise zwei Weltkriege provoziert habe. Carstens Lebensjahre – 1914 bis 1992 – umfassen das kurze 20. Jahrhundert. Dass Deutschland so stabil, so erfolgreich durch das Zeitalter der Extreme gekommen ist, sei Menschen wie Karl Carstens zu verdanken. Lammert lud dazu ein, über die Lektionen zu reden, die uns die deutsche Geschichte für die Gegenwart und die Zukunft vermittelt hat.

Musikalisch abgerundet wurde die Feier durch den Capstan Shanty Chor aus Carstens Heimatstadt Bremen.

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