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„Wir müssen uns gegen die digitale Vermüllung unserer Gehirne wehren!“ - Ein Gespräch mit der Medienpsychologin Prof. Dr. Maren Urner (Verfasser: Tom Lotz)

Eine Maßnahme der digitalen Politischen Bildung der KAS Hamburg zum stiftungsweiten Kernthema Innovation

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Welche Probleme weist die moderne Medienwelt auf und wie erhalten wir mit unserem von der digitalen Informationslandschaft überforderten Steinzeithirn souverän einen Überblick über die Geschehnisse auf der Welt? Dazu äußert sich die deutsche Neurowissenschaftlerin und Autorin Frau Professorin Urner in ihrem Buch „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“, die wir am 10. Juni zu einem digitalen Live-Interview auf dem Portal Facebook begrüßen durften.

„Wir müssen uns gegen die digitale Vermüllung unserer Gehirne wehren“. Eine scharfkantige und harsche Wortwahl, die es näher zu definieren gilt. Für Professorin Urner liegt das Grundproblem des modernen Journalismus in einer zunehmenden Quantität an Informationen, die für den Konsumenten in kein übersichtliches Raster mehr einzuordnen ist. Es fehlt uns als Individuen an der Fähigkeit der Anwendung einer Medienhygiene, um die „besten“ Informationen für sich persönlich herauszufiltern und die Qualität einzelner Nachrichten einordnen zu können. Unser Hirn ist schlicht nicht fähig zu „multitasken“ und damit der unkontrollierten Überflutung täglich ohne Unterbrechung ausgeliefert. Wir sind damit zwischen verschiedenen Informationen hin- und hergerissen. Ein skizziertes Schreckensszenario? Zumindest versucht unsere Referentin uns eindrucksvoll an dieses gesellschaftlich relevante Problemfeld heranzuführen. Wir werden plötzlich nachdenklich und reflektieren den Medienkonsum. Wir stellen fest: Was vor allem leidet ist die intensive Verarbeitungstiefe zu der wir, als einzelne Konsumenten, nur eingeschränkt in der Lage sind.

Zur Analyse von Frau Professorin Urner gehört auch, dass die heutige Medienwelt überwiegend einen Drang zu negativer Berichterstattung hat. Unser Gehirn ist darauf konditioniert dem Negativen seine Aufmerksamkeit zu widmen. Solche Nachrichten bleiben hängen, werden besser und vor allem intensiver verarbeitet. Neurowissenschaftlich betrachtet ist diese Fähigkeit, mag man diesen Faktor so bezeichnen, bei männlichen Individuen ausgeprägter.

Einleuchtend, dass gerade der stetig wachsende Onlinebereich mit negativen Nachrichten versucht seine Klicks zu generieren und damit nicht nur die vermeintlichen Vorlieben der Konsumenten bedient, sondern auch seinem eigenen Geschäft etwas Gutes zu tun vermag.

Unsere Referentin, promoviert am renommierten University College London (UCL), spricht von einer Unmöglichkeit der objektiven Berichterstattung. Ein Relevanzkriterium für die heutige aktuelle Berichterstattung ist Negativität. Die Auswahl dieser Kriterien sei subjektiven Entscheidungen geschuldet. Wörter und Bilder, die eine medienschaffende Person wählt, sind Entscheidungen für eine Ausformung der Berichterstattung. Diese mag zwar trotzdem wahrheitsgetreu und realitätsnah sein, dennoch nimmt jeder einzelne Konsument diese jeweils unterschiedlich wahr. Bei Schriftstücken bedarf es einer klaren Abgrenzung zwischen einem offensichtlichem „opinion piece“, einem Kommentar vom Fachexperten bei dem eine erkennbare subjektive Einordnung aus bestimmtem Blickwinkel bzw. eine eigene Zusammenfassung einer Meinung oder Meldung erfolgt, und einer faktischen Meldung. Dies würde eine Einordnung für den individuellen Konsumenten erleichtern. 

Als Alternative schlägt die Mitgründerin des werbefreien Onlinemagazins „Perspective Daily“ eine neue Art von konstruktivem Journalismus vor. Neben den klassischen W-Fragen müsse bei einem journalistischen Schriftstück das „Was jetzt?“ vorangestellt werden. Die journalistische Recherche höre nicht mit der reinen Problembeschreibung auf. Eine hochwertigere Berichterstattung könnte erreicht werden, wenn Meinungen von journalistischen Schriftstücken nicht vorab erkennbar wären. Dies ist beispielsweise bei gängigen Tageszeitungen der Fall, denen zum Teil eine spezifische politische Grundeinstellung nachgesagt werden kann.

Am Ende ihres Buches nimmt der Leser einige Lektionen mit auf den Weg: Man sollte kritischer denken und sich selbst öfters hinterfragen. Wir sind Impulsen und Denkweisen meist unausweichlich ausgeliefert und haben schnell die Überzeugung, alles zu wissen. Der Abstieg von dieser Position ist schwierig. Je mehr wir allerdings Bescheid wissen, umso mehr erkennen wir, wie wenig wir eigentlich wissen.

Text verfasst von: Tom Lotz
Text veröffentlicht von: Dr. Karolina Vöge

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