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Beyond the tipping Point

XXII. Internationale Sicherheitskonferenz Forte

In ihrer 22. Ausgabe beschritt die Internationale Sicherheitskonferenz Forte neue Pfade. Aufgrund der immer brenzliger werdenden weltweiten Sicherheitsarchitektur lenkte die Konferenz in diesem Jahr bewusst den Fokus auf den Problemkomplex zwischen Sicherheit und Umwelt. Die Veränderung des Klimas ist zwar in den letzten Jahren hinter noch akutere Bedrohungen, wie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, zurückgetreten. Die Grenzen zwischen einem engen und erweiterten Begriff von Sicherheit werden jedoch immer diffuser. Wir sind mit mehr als einem Kipppunkt konfrontiert, lautete der Tenor der Sicherheitskonferenz.

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Der Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Brasilien Maximilian Benjamin Hedrich warnte vor den Folgen, die Veränderungen des Klimas bereits auf die gegenwärtige Sicherheitsarchitektur haben. Schon die Erhöhung der weltweiten Durchschnittstemperatur um 1,5°C wirke als ein Multiplikator für bestehende Konflikte, den Kampf um Ressourcen und die Herausforderung der bestehenden Institutionen.

 

Keynote: “Climate meets security: threat multiplier and global issue?”

Roland Theis, MdB (CDU), gab gleich zu Beginn der Konferenz einen Einblick, wie Klimaveränderungen unsere Sicherheit herausfordern. So nütze Belarus die wachsende Anzahl an Klimaflüchtlingen aus, indem es Migrationsströme gezielt kanalisiere und Richtung Westen schleuse. 

 

Panel 1 – “Multilateral aspects of climate change: challenges to COP30

Fünf Monate vor der Weltklimakonferenz COP30 in Belém hat Brasilien die Möglichkeit seine hohe Anerkennung, die es in der ganzen Welt genießt, zu nutzen, um eine Verbesserung der weltweiten Klimaschutzbemühungen zu erreichen. Die ehemalige Umweltministerin Brasiliens Izabella Teixeira mahnte zu konkreten politischen Vorhaben, die der Konferenz folgen müssen.

 

Panel 2 – “Transnational crime, security and environmental impacts: a complex interplay 

Das von außen kaum zu durchdringende Beziehungsgeflecht zwischen der organisierten, grenzübergreifenden Kriminalität, einer Erosion der Sicherheitslage und der steigenden Anzahl an Umweltverbrechen hinterließ im Publikum einen bitteren Nachgeschmack. Sei es bei der Verwendung und Verklappung von Chemikalien zur Drogenproduktion, der Korrumpierung von Sicherheitskräften durch Drogengeld, dem Menschenhandel, illegalen Holzeinschlag oder der Verseuchung ganzer Landstriche durch Quecksilber, das im klandestinen Goldbergbau verwendet wird – die Übergänge sind fließend. Einen weiteren, hochinteressanten Aspekt speiste Robert Muggah in die Diskussion ein. Es sei wahrscheinlich, dass bald schon Künstliche Intelligenz effektiv zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in der so unzugänglichen Amazonasregion eingesetzt werden könne, bspw. indem die Muster von Schmuggelrouten bereits im Vorfeld herausgefunden werden.

 

Panel 3 – “The new geopolitics of energy: resources, security and power

Wie bedrohlich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen für die Sicherheit ganzer Länder sein kann, veranschaulicht zuletzt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. So waren die Europäer größtenteils nicht willig, sich der immer aggressiver werdenden Außenpolitik des Kremls in den Weg zu stellen. Erhebliches Konfliktpotenzial böte zudem der Bau von Staudämmen, die es ermöglichen den Zugang zu Wasser künstlich zu verknappen.

 

Flash Talk I – “When might multipolarity be stable?

Zum ersten Mal in ihrer mehr als 20-jährigen Geschichte wurde auf der Forte das Format des Flash Talks ausprobiert – und das sehr erfolgreich. In kurzweiligen 20 Minuten brillierten Matias Spektor und Elena Lazarou in freier und schwungvoller Rede. Professor Spektor zeigte auf, welche Faktoren es benötigt, um ein stabiles multipolares System zu schaffen…

 

Flash Talk II – “Global power shifts: trends and strategies

… Elena Lazarou beschwor hingegen die Verbundenheit zwischen Europa und Lateinamerika, die auch auf der gemeinsamen Präferenz für Softpower fuße.

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Philipp Gerhard

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