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7. Internationaler Tag der Demokratie

von Aline Bruno Soares

Relatório

Zum 7. Internationaler Tag der Demokratie

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Eröffnung

Die Veranstaltung fing mit einem Willkommensfrühstück für die 150 Teilnehmer des VII. Internationalen Tages der Demokratie an. Felix Dane, Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brasilien, hob in seiner Rede die Wichtigkeit des Datums hervor und drückte die Zufriedenheit der KAS über die Anwesenheit der prominenten Redner und motivierten Teilnehmer für die Diskussion aus.

Runder Tisch: 125 Jahre seit der Ausrufung der Republik in Brasilien. Republikanische Praktiken?

Der Moderator José Mario Brasiliense Carneiro, Exekutivdirektor der Oficina Municipal, eröffnete die Runde und sprach über die Geschichte Konrad Adenauers sowie über die wichtige Rolle der lokalen Ebene für die Entwicklung der Demokratie. Der Politikwissenschaftler José Álvaro Moisés, Professor an der Universität São Paulo (USP) und Direktor des Bereiches Öffentliche Politik, erörterte in seiner Rede die Tatsache, dass die Demokratie in Brasilien durch die vielen Verzerrungen als eine Demokratie von niedriger Qualität wahrgenommen werde. An zweiter Stelle sprach der Politikwissenschaftlerin Lúcia Avelar, Professorin an der Landesuniversität von Campinas (Unicamp). Sie hob den pluralistischen Charakter der politischen Repräsentation in Brasilien und die neuen Herausforderungen der Demokratie hervor, unter anderem die Integration der durch den wirtschaftlichen Fortschritt der letzten Jahrzehnte entstandenen neuen Wählerschaft. Der Politikwissenschaftler Sérgio Fausto, exekutiver Missionsleiter der iFHC-Stiftung und Ko-Direktor des Projektes Demokratische Plattform, stellte eine politische und historische Chronologie der Entwicklung der brasilianischen Demokratie vor. Dabei ging er auf die Problematik der Korruption ein und forderte eine Neustrukturierung der politischen Parteien nach deutschem Vorbild sowie Transparenz für die im Wahlkampf eingesetzten finanziellen Mittel.

Mittagessen

Die Teilnehmer hatten anschließend die Wahl, entweder an dem thematischen Workshop oder an den Diskussionen über die Rolle der Medien in der Demokratie teilzunehmen.

Soziale Medien und öffentliche Meinung

Nachdem der Moderator und Repräsentant der KAS, Felix Dane, kurz die Regeln der Diskussion vorgestellt hatte, lud er die Politikwissenschaftlerin Fátima Anastasia, Professorin an den Universitäten UFMG und PUC Minas, ein, die Runde zu eröffnen. Sie erörterte die verschiedenen Formen der politischen Demonstrationen und deren Wichtigkeit. Dabei wies sie darauf hin, dass diese durchaus einen Einfluss auf die politische Agenda in Brasilien haben können. Im Gegensatz dazu erreichten die Demonstrationen in den sozialen Netzwerken dieses Ziel nicht. Nichtsdestotrotz wäre es aber interessant, virtuelle Formen der politischen Partizipation zu institutionalisieren. Als zweiter Redner postulierte Bernardo Sorj, Direktor des Centro Edelstein de Pesquisas Sociais und Ko-Direktor des Projektes Demokratische Plattform, dass das Internet zwar eine politische Kultur erzeuge, diese aber nicht zwangläufig positiv sei. Aus der darauffolgenden Diskussion mit dem Publikum ging vor allem hervor, dass Demokratie ein learning-by-doing Prozess sei, unabhängig von der digitalen Barriere, die immer noch in Brasilien existiere. Des Weiteren hoben einige Redner hervor, dass die digitale Welt verwirren könne und oft Eindrücke erwecke, die man in der Realität so nicht widerfinde. Der Professor der ESPM, Fabro Steibel, argumentierte zum Schluss, dass die Qualität der Demokratie stets von der Qualität der Bürger abhinge.

Thematische Workshops

Parallel zu der Diskussion über soziale Medien und öffentliche Meinung fand in einem anderen Saal ein Workshop statt, an dem auch viele Jugendliche teilnahmen.

Bruno Theodoro Luciano, Internationalist, Fellow KAS/FGV, moderierte die Runde zum Thema Europäische Union. Dabei ging es vor allem darum, zu zeigen, dass sich die Probleme der Demokratie nicht auf Brasilien beschränken, sondern in allen Ländern präsent sind. In diesem Rahmen wurde über die Demokratie in der EU gesprochen, die sich in einem Prozess der Erneuerung befinde und dabei Herausforderungen wie Xenophobie, Globalisierung und den Weg von einer internationalen Organisation hin zu einem eigenständigen politischen System meistern müsse.

Das Thema Nachhaltigkeit leitete Caetano Scannavino Filho, Koordinator des Projektes Gesundheit und Freude. Dieses Thema sei sehr weitläufig und beschränke sich nicht nur auf die Problematik der Umwelt, sondern hätte auch soziale sowie wirtschaftliche Konsequenzen – was das Beispiel des Amazonas zeige. Die potentiellen Lösungen des Problems müssten deshalb alle Faktoren miteinbeziehen. Diese Herausforderung hinge auch nicht nur von einzelnen politischen Maßnahmen ab, sondern von allen Bereichen der Gesellschaft. Eine besondere Hürde sei es, die Gleichung zwischen sozialem Aufstieg, dem dadurch steigenden Konsum und den entstehenden Konsequenzen für die Umwelt zu lösen.

Über das Thema Jugend und Rechte referierte João Ricardo Viégas, technischer Sachverständiger des historisch-kulturellen Erbes des Ministeriums für Öffentlichkeit in Rio de Janeiro. Ziel der Runde war es den Begriff Jugend zu definieren und zu erläutern, welche Rechte der Jugend zustehen und welche Auswirkungen das Herabsetzen des Strafalters zu Folge hätte.

Die Professorin der USP, die Ökonomin Maria Antonieta Del Tedesco Lins, moderierte die Runde zum Thema Wirtschaftspolitik. Die Diskussion befasste sich mit den Auswirkungen der Krise von 2008 auf die Wirtschaftspolitik und den Maßnahmen, die durch Lula beziehungsweise Dilma Rousseff getroffen worden sind, sowie der Rolle Brasiliens im Rahmen der BRICS-Staaten.

Die Runde über politische Parteien wurde durch die Politikwissenschaftlerin Silvana Krause, Professorin an der UFRGS, geleitet. Schwerpunkt der Runde war das politische System in Brasilien und die Frage, ob es den Erwartungen der Bürger gerecht werden könne.

Runder Tisch: Demokratie in den internationalen Beziehungen: Analyse über Brasiliens Rolle in der Welt

In der letzten Runde des Tages debattierten André Luis Prudencio Sena, Historiker und Professor an der Universität IBMR; Miriam Saraiva, Politikwissenschaftlerin und Professorin an der Universität UERJ; Renato Flôres, Politikwissenschaftler und Professor an der Universität FGV. Moderator war Roberto Fendt, Ökonom und Direktor des CEBRI. Die Fragen, denen dabei nachgegangen wurden, drehten sich um die unterschiedlichen Auffassungen der internationalen Beziehungen zwischen Brasilien, Europa sowie den Vereinigten Staaten und den Ursachen hierfür. Darüber hinaus befasste sich die Debatte mit der aktuellen politischen Repräsentationskrise in Brasilien.

Abschluss

Der Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung, Felix Dane, bedankte sich zum Abschluss des VII Tages der internationalen Demokratie bei dem Publikum sowie bei den Rednern für die Beteiligung an den Debatten.

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Kontakt

Aline Bruno Soares

Aline Bruno Soares bild

Projektkoordinatorin für Internationale Beziehungen

aline.soares@kas.de +55 21 2220 5441 +55 21 2220 5448
Eröffnungsdiskussion KAS Brasilien
Diskussion Nachmittag oben KAS Brasilien
Runder Tisch unten KAS Brasilien
Abschlussdiskussion oben KAS Brasilien

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