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Veranstaltungsberichte

Adenauer-Debatte in der Universität

von Kathrin Zeller

Die Suche nach neuen sozio-ökonomischen Entwicklungsmodellen: Debatten und Perspektiven

Am 22. November fand in der Katholischen Universität Pernambucos eine Diskussion zum Thema "Neue Entwicklungsmodelle" statt.

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Das Panel begann mit Kurzvorträgen der Sprecher. Maria Antonieta del Tedesco Lins von der Universität São Paulo/ USP erklärte das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft. Dabei hob sie Prinzipien wie das Subsidiaritätsprinzip und sozialen Konsens für das Funktionieren des Modells hervor. Sie fügte hinzu, dass oft gerade marktwirtschaftliche Maßnahmen soziale Auswirkungen hätten. Beispielsweise sei bewiesen, dass die Bekämpfung der Inflation durch die Währungspolitik des ehemaligen Präsidenten Fernando Henrique Cardosos, einen ebenso großen Effekt auf die Bekämpfung der Armut gehabt habe wie die heutige Sozialunterstützung für Familien "bolsa familia".

Vítor Wilher, Wirtschaftswissenschaftler und Schriftsteller, erklärte, dass es keine Dichotomie zwischen Sozialer Sicherung und wirtschaftlichen Wachstum gäbe. Vielmehr müssten die Staaten ihre Effizienz jeweils an das Niveau des Sicherungsnetzes anpassen, dass sie für ihre Gesellschaften wollten. Daher sei auch das Sozialsystem nicht für die Krise einiger Länder Europas verantwortlich zu machen.

Thales Castro griff auf den soziahistorischen Begriff des "herzlichen Menschen" von Sérgio Buarque de Holanda zurück. Dieser deutet anhand des Begriffs auf die Unfähigkeit des Brasilianers hin, zwischen öffentlichen und privaten Gütern unterscheiden zu können. Die Ansicht sei hingegen sehr weit verbreitet, dass alles Öffentliche keinen Besitzer habe und somit in Besitz genommen werden könne. Thales Castro zufolge, sei dies auch bei den öffentlichen Ämtern zu bedenken, die man bekleiden, jedoch nicht in Besitz nehmen könne. Er betonte, dass diese Mentalität für ein neues Entwicklungsmodell geändert werden müsse.

Die Soziale Marktwirtschaft wurde als Alternativmodell von den Sprechern zitiert. Die Effizienz eines freien Marktes in Verbindung mit einer starken sozialen Komponente könnten mittel- bis langfristig zu einem nachhaltigen Gesellschaftsmodell führen.

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