Die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union - Auslandsbüro Brasilien
Veranstaltungsberichte
Ein Schwerpunkt der Arbeit der KAS Brasilien bildet die Förderung der Internationalisierung junger brasilianischer Studierender. Zahlreiche Simulationen der Vereinten Nationen („MUNs“) werden daher vom brasilianischen KAS-Büro ideell wie finanziell unterstützt. Die Universidade Federal Rural do Rio de Janeiro veranstaltet alljährlich eine Internationale Woche, in der neben den Simulationen der diversen VN-Organe Expertenvorträge zu aktuellen Fragen der Internationalen Politik abgehalten werden. Christian Matthäus, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der KAS Brasilien, ging in seinem Vortrag „Die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union“ auf die Schwerpunkte europäischer Entwicklungszusammenarbeit ein und stellte deren Evolution vor. Gleichwohl behielten die europäischen Staaten ihre nationale Entwicklungszusammenarbeit aufrecht, die komplementär zur europäischen Entwicklungszusammenarbeit wirke. Im Falle Deutschlands spielten auch Nichtregierungsorganisationen, kirchliche Träger sowie die politischen Stiftungen eine bedeutende Rolle und trügen so zur Vielfalt deutscher Entwicklungszusammenarbeit bei. Europäische Entwicklungszusammenarbeit gehe stets mit der demokratischen Prämisse einher, alle Akteure einzubinden und ökonomischen Fortschritt mit ökologischer Sensibilität zu verbinden. Diese wertegeleitete Zusammenarbeit auf Augenhöhe unterscheide sich qualitativ von der neuer Akteure, insbesondere den Prämissen der Volksrepublik China. Demokratie sei, so Matthäus, die Stärke Europas. Brasilien als gefestigte Demokratie teile dasselbe Wertefundament und sei ein langjähriger vertrauensvoller Partner Deutschlands und Europas.
Während der sich anschließenden Diskussionsrunde beantwortete Matthäus die Fragen der Anwesenden und diskutierte mit den Studentinnen und Studenten über Werte in der Internationalen Politik sowie Brasiliens Rolle als aufstrebende Führungsmacht Lateinamerikas, die auf dem afrikanischen Kontinent bereits selbst zum Investor und Entwicklungshilfegeber geworden ist.